Ich finde es wirklich so so schlimm, dass uns von der Gesellschaft unsere Trauer aberkannt wird.
Dabei weiß ich jetzt von 2 Menschen und auch von mir selber, dass der Tod des Hundes einen in ein noch größeres Trauerloch werfen kann als der Tod der Verwandtschaft. Meine Freundin hat am selben Tag Hund und Vater verloren und meinte, sie konnte Anfangs gar nicht so richtig um ihren Vater trauern weil sie so sehr um ihren Hund getrauert hatte und hat sich deswegen auch noch richtig schlecht gefühlt.
Ich selber habe 2005 meine Omi und meinen Vater (welchen ich erst angefangen habe kennen zu lernen) verloren. 2017 starb mein Opa. Meine Großeltern haben mir die Liebe und Fürsorge geschenkt, die ich von meiner Mutter nicht kannte. Vor allem meine Omi war eher Mutterersatz und auch Freundin. Als sie starb war das richtig schlimm für mich. Und trotzdem ist der Schmerz bei Paule so viel intensiver und dauert wesentlich länger.
Ich hatte Anfangs auch überlegt eine "normale" Trauergruppe zu besuchen, den Gedanken aber wieder verworfen weil ich dort niemanden vor den Kopf stoßen wollte. Ich dachte mir, wahrscheinlich wären sie dort brüskiert wenn ich sage dass ich um einen Hund trauere.
Und tatsächlich habe ich letztens die ersten Seiten von "Abschied nehmen-Trauer um ein geliebtes Tier" gelesen und da ist das auch so passiert. Die Frau deren Hund/Katze? gestorben war, wurde verbal angegriffen und ist "geflüchtet". Die Trauerbegleiterin war so betroffen weshalb sie sich dann auch entschieden hat, sich um Haustiereltern zu kümmern.