Heike es gab ja einen Grund weshalb die Narkose gemacht wurde und in dem Moment hast Du so entschieden. Manchmal werden wir auch von unseren Hunden zu einer Entscheidung geleitet, die wir so vielleicht nicht unbedingt getroffen hätten. Weil sie wissen dass ihre Zeit mit uns hier abgelaufenen ist und vor allem, weil sie wissen dass wir sie nicht loslassen können/wollen.
Ich denke wir haben alle unsere jeweiligen Entscheidungen immer mit Gefühlen verbunden getroffen, immer mit dem Gedanken dass wir für unsere Hunde das beste möchten und ihnen helfen möchten.
Aber manchmal können sie einfach nicht mehr und wir wollen es nicht sehen.
Dann entscheiden die Hunde wie jetzt bei euch, in der Narkose.
Ich habe mir auch im Nachhinein unheimlich Gedanken gemacht, ich habe mir auch Vorwürfe gemacht dass ich Emma 2 Tage vor ihrem Tod nochmal zum Tierarzt gezerrt habe, noch einer Antibiotika Therapie zugestimmt hatte, obwohl mir sonnenklar war dass sie das in ihrem Zustand nicht mehr verkraftet. Weil ich auch nach jedem Strohhalm gegriffen habe, das Herz hat nicht losgelassen obwohl das Gehirn signalisierte dass ihre Zeit gekommen ist. Herz und Hirn sind selten eins, wenn es um solche Entscheidungen geht.
Emma hat mir das am Tag ihres Todes so unmissverständlich klar gemacht, auf brutale Art und Weise, weil ich es anders nicht verstanden habe. Das tut heute, nach fast 9 Monaten noch genauso weh. Und ich denke immer, wie verzweifelt war sie, um mich so zu ignorieren, mich so von sich zu weisen , sich komplett von mir zurück zu ziehen. Nur von mir. Von den andern nicht. Sie und ich, wir wo unzertrennlich waren, fast 11 Jahre lang Tag für Tag gemeinsam, sie, die Hundeliebe meines Lebens und ich, ihr sicherer Hafen in allen Situationen. Aber ich habe nicht verstanden. Bis dahin. Und dann musste ich verstehen. Sie hat es mir gezeigt. Und darum möchte ich Dir sagen, dass Dein Seelenhund für Dich und für sich entschieden hat und Du Dir bitte keine Vorwürfe machen sollst.