Heike ich weiß nicht ob die Schuldgefühle immer dazugehören. Ja, wenn ein Tier alt ist und von selbst einschläft musste man zwar nicht die letzte Entscheidung treffen. Aber auch hier im Forum (für das ich auch unfassbar dankbar bin) liest man von Schuldgefühlen, die weiter zurückreichen. zB. Wenn man sein Tier wegen der Arbeit länger alleine lassen musste oder man sich manchmal geärgert hat weil man manche Dinge nicht machen konnte, oder man seinen Hund auch mal geschimpft hat für Kleinigkeiten, nur weil man selbst gerade unzufrieden oder schwach war… solche Gedanken quälen mich auch jeden Tag. Ich hab mich so oft über die vielen Haare geärgert, oder wenn ich mal Zeit für mich haben wollte. Jetzt kommen die Haare nie mehr wieder 😭 ich kann den Teppich immer noch nicht saugen, er ist komplett verdreckt, aber ich kann einfach nicht.
Und dass man um sein Seelentier manchmal mehr trauert als um geliebte Menschen erscheint mir einfach nur logisch und wird von Trauerbegleitern auch absolut legitimiert: unsere Tiere sind zeitlich und räumlich viiiiel mehr in unserem Alltag integriert, egal wo man hinschaut, egal was man tut, sie fehlen immer und überall. und sie schenken uns bedingungslose Liebe, sind niemals enttäuscht von uns, haben keine gesellschaftlichen Erwartungen, sie lieben uns voll und ganz so wie wir sind.
Ja ich kann wieder etwas funktionieren, wenn auch eingeschränkt und immer mit einem Druck in der Brust. Ich habe mich gezwungen und zwinge mich immer noch etwas zu unternehmen, Kleinigkeiten, Sonnenbrille und Taschentücher immer dabei…
Ganz besonders hilft mir die Natur, und sei es nur da zu sitzen im Wald und die Vögel zu beobachten. Das Ascheamulett immer um den Hals