Wenn man so viele Jahre mit seinem Haustier zusammen lebt, entwickelt man viele Rituale und Gewohnheiten. Das du dich jetzt alleine fühlst, kann ich sehr gut nachvollziehen. Das Loslassen und Neuanfangen scheint unmöglich zu sein. Es kostet enorme Kraft, aber auch du wirst es mit der Zeit schaffen, weil die Erinnerungen im Alltagstrubel verblassen.
Wir sind gerade umgezogen, es gibt einfach zu viel zu tun. Nun habe ich mich zumindest aufgerafft und mache ein paar Kleinigkeiten außer Wäsche waschen und Kaffee kochen und sonst nur im Bett liegen. Immer wenn mein Blick in die Ferne schweift, denke ich an Paula, wie ich mit ihr im Arm rumgegangen bin und dabei die neue wunderschöne Aussicht genossen habe. Nun scheint sie nicht mehr schön. Mir ist alles egal.
Und leider habe ich auch das alte schwarze Auto gesehen, das der "Unglücksbringer" fährt. Mein Mann hat die Nachbarin reden gehört. Der Typ scheint ein Idiot zu sein. Dem ist nicht mal klar, was er der kleinen Paula für Schmerzen zugefügt hat was er für eine Wunde in meiner Seele hinterlassen hat.
Gestern ist ein großer Hund auf der Straße gewesen, der war auch abgehauen, und die Besitzer sind mit dem Radl hinterher. Da haben die Autofahrer zumindest verlangsamt. Mein Mann hat es gesehen. Er ist derjenige , der den Garten vorne versorgt. Ich mag einfach nicht in Richtung Straße sehen oder gehen.
Letztes Jahr haben sie ein Kind angefahren, das gerade aus dem Schulbus ausgestiegen ist.
Bloß keine Zeit verlieren. Wir sind immer in Eile. Aber wenn einem das Schicksal alle Träume zerstört, spielt Zeit komischerweise keine Rolle mehr. Dann wird dir klar, dass nichts für immer ist. Wir müssen unser Leben so leben, wie es uns gegeben wird. Die wenigsten Dinge können wir selber beeinflussen. Aber wir können mit unserem Inneren kämpfen und viele Hürden überwinden.
Liebe Ute, ich wünsche dir ganz viel Kraft und Zuversicht auf deinem neuen schweren Weg.