Hallo ihr Lieben
Ich bin auch neu hier. Und mich beschäftigt gerade das gleiche Thema. Meine Sarina (Zwergpudel) ist 16 Jahre alt. Die ständigen Wetterwechsel und warmen Temperaturen machen ihr sehr zu schaffen. Ich habe jetzt schon grosse Sorgen wegen des Sommers. Sarina ist eigentlich noch recht fit, geht gerne raus, frisst gut, auch die Vitalwerte sind sehr gut für ihr Alter. Vor zwei Wochen ging es ihr jedoch schlecht und ich war sehr nahe dran, den TA zu bestellen, um sie bei mir zu Hause zu erlösen. Dann hat mir eine Freundin eine Telefonnummer einer Tierkommunikation gegeben. Das Resultat: Nein, Sarina möchte im Moment auf keinen Fall sterben, sie ist nur müde. Es war ein zweitseitiges Mail mit Dingen geschrieben, die diese Frau gar nicht wissen konnte über Sarina anhand eines aktuellen Fotos.
Am letzten Montag kam dazu, dass ich Sarina während meiner Arbeit in einen neuen Hundehort bringen musste zu einer Hundetrainerin. Sie hatte Sarina vorher schon zwei Nachmittage bei sich, um zu sehen, ob sie in ihren Hort passt. Als ich Sarina am Montag dann zum ersten Mal dorthin brachte, sagte die Trainerin: "Stopp, ich beobachte bei euch eine Dynamik, die ich nicht gut finde. Sarina jammert, und du gehst sofort darauf ein." Ich: "Ja aber vielleicht geht es ihr nicht gut, ich muss mich doch kümmern..." Die Trainerin: "Nein, Sarina geht es gut, das sehe ich an ihrer ganzen Körperhaltung an. Sie will gerade nur deine Aufmerksamkeit. Und du steigst sofort drauf ein und erstickst fast. Ich sehe auch dir an, dass es dir ganz schlecht geht und du gestresst bist, kaum schläfst. Du bist im Moment nur darauf fixiert, dass es gleich zu Ende geht mit Sarina, aber das ist nicht der Fall. Sarina ist alt, aber gesund und hat keine Schmerzen." Aha...
Ich stand da wie ein begossener Pudel und habe den ganzen Tag auf der Arbeit drüber nachgedacht, dass ich nur noch auf Sarina und den Tod fixiert war. Bei jedem Wimmern bin ich in Panik ausgebrochen, habe innerlich geweint, war gar nicht mehr fähig zu denken. Zum Glück ist es mir echt gelungen in den letzten Tagen, wieder eine gesunde "Distanz" zu gewinnen. Ich kann wieder atmen, nehme mir auch Zeit für mich, meine Arbeit, mein Kopf ist viel freier. Und nun gelingt es mir auch schon wieder viel besser, Sarinas Bedürfnisse wahrzunehmen und wie es ihr geht. Wir geniessen jetzt wieder sehr intensiv gemeinsame Zeit, sind fröhlich miteinander. Und wenn sie einen etwas weniger guten Tag hat, schläft sie eben mehr. Das ist völlig ok. Ich habe vorher lange einfach den Überblick verloren, ich war nur noch eine Häufchen "Verzweiflung". Und Sarina hat oft gequengelt, und ich bin gerannt. Ein klein wenig hat sie mich damit um den Finger gewickelt, weil sie gespürt hat, so bekomme ich Aufmerksamkeit.
Ich fühle mich wieder bedeutend stärker. Und das tut Sarina auch gut als ständig eine "verheulte Manu" zu sehen. Wir reden vor dem Einschlafen miteinander und ich sage ihr immer "Danke für den schönen Tag mit dir und all die schönen 16 Jahre. Und sag mir bitte, wenn du nicht mehr magst."
Ich versuche im Moment mit aller Kraft (seit der Zurechtweisung meiner Hundetrainerin), meine Trauer in Dankbarkeit umzuwandeln.
Obwohl, wenn dann der Tag kommt, wird es mich aus den Socken pusten...
Herzliche Grüsse Manu