Hallo ihr Lieben
Ich schäme mich zutiefst... Sarina war mein Seelenhund, den ich mit all meiner Kraft bis zum Ende begleitet habe - und es war schwer.
Das Gleiche bei meiner lieben Mutter, die ich vier Jahre lang bis zum bitteren Ende nebst 100 % Berufstätigkeit zu Hause gepflegt habe.
Warum kann ich nicht weinen, nicht trauern wie ihr?
Bei mir war einfach die "Eingabe": Es ist jetzt so, aufstehen, kämpfen, funktionieren, weitermachen. Und es hört sich so ungesund an. Und ich schäme mich abgrundtief, dass meine liebe Sarina irgendwie aus dem Leben "verschwunden" ist und ich nicht trauern konnte.
Ich betrachte mich als eine sehr empfindsame und sensible Persönlichkeit, aber wenn eine echte Krise kommt, dann reagiere ich so "gefühlskalt". Ich fühle mich in schwierigen Lebenssituationen derart angepeitscht, auf die Zähne zu beissen, zu funktionieren und meine Bedürfnisse zurückzustecken.
Naja, vielleicht liegt es in meiner Kindheit und Jugendzeit. Meine Mutter wurde 1970 ungewollt schwanger mit mir, und sie hatte kaum Zeit für mich. Meine gesamte Verwandtschaft durfte nicht wissen, dass es mich gibt, weil die Familie streng katholisch war und ein uneheliches Kind nicht akzeptiert hätte. Ich war oft allein, weil sie mich ja versorgen musste finanziell, ich musste als Kind so vieles selber regeln und mit mir ausmachen. Oft habe ich mich sehr einsam und überfordert gefühlt.
Meine Mutter war eine sehr herzliche Persönlichkeit, aber aber auch extrem stark. Immer wieder hat sie mir gesagt: "Zeig keine Schwäche, du musst funktionieren. Mach keinen Scheiss, denn all die Nachbarn warten nur darauf, mit dem Finger auf uns zu zeigen... "
Alles, was ich spüre, ist Leere. Auch wenn mir die Kraft ausgeht, ich funktioniere.
Und gerade jetzt mit Sarina: Ich schäme mich so abgrundtief, dass sie nicht meine tiefen, trauernden Gefühle erhält, die sie doch verdient hat...