Hallo !
Wow, wie unterschiedlich die Trauer ausgedrückt wird finde ich immer noch unglaublich faszinierend. Ich musste Treys Sachen sofort wegräumen, alles musste weg, bis auf seine Decke, die ich ihm damals gestrickt hatte, die liegt luftdicht verschlossen im Schrank. Wenn ich Sehnsucht habe mache ich sie auf und rieche dran. Meistens weine ich dann hemmungslos. Sein Halsband habe ich auch noch behalten. Den Rest habe ich unserer Nachbarin gegeben und gesagt, sie solle es einem Hund und einem Besitzer geben der es nötig hat.
Seine ganzen Fotos sind noch da, diese kann ich heute mit einem Lächeln anschauen. Ich weiß nicht was passiert ist. Seit 7 Tagen weine ich hemmungslos. Beim einkaufen, Zuhause, im Kindergarten unserer Töchter, an der Baustelle in unserer Nachbarschaft, wo ein Bauarbeiter arbeitet der Trey die letzten Wochen ständig geknuddelt hat. Ich weiß nicht was passiert ist, aber ich genieße diese "Pause". Ich hoffe natürlich dass das schon die Akzeptanz in der Trauerphase ist, aber ich befürchte dass es die Verdrängung ist und ich in den nächsten Tagen oder auch Wochen nochmal einen richtigen *rschtritt bekomme.
Lasst ihr euch auch die Trauermails von Markus hier zuschicken? Ich musste mich gestern an schöne Situationen mit Trey Erinnern, das hat glaube ich etwas geholfen. Ich hatte heute erst Zeit diese Positiven Erinnerungen und Marotten unseres Lieblings aufzuschreiben. Ich musste echt lachen. Das tat einfach soooooooo gut die schönen Erinnerungen aus dem Gedächtnis zu holen und so genau wie möglich aufzuschreiben. Ich wünschte ich könnte euch etwas von meiner jetzigen Zuversicht abgeben. ich wünsche mir wirklich sehr dass es bei mir so bleibt und sich festigt. ich sehe gerade alles so realistisch. Trey war wirklich ein Dino. Er hatte ein super Hundeleben, was will ich denn mehr? Ich hoffe ich mache meinem Hirn nichts vor.
Ich sage mir seit 7 Tagen dass ich trauern darf. Ich sage es mir selbst, laut und deutlich. Ich sage mir dass es in Ordnung ist. Ich weine auch vor meinen Kindern wenn es mich packt. Ich erzähle von Trey und dass ich ihn gerade sehr dolle vermisse. Ich habe seit seinem Tod Tagebuch geschrieben. Ich erzähle ihm wie es mir hier auf der Erde geht in seiner Abwesenheit und was sein Tod mit mir anstellt. Ich erlaube mir jegliche Trauer und gehe so offen wie möglich damit um.
Ich bin über mich selbst total erstaunt, was dieser Tod mit mir angestellt hat.
Ich sage mir immer bei einem Weinkrampf immer wieder, dass es jeden Tag ein kleines bisschen besser wird.
Ich fühle mit euch, ich hoffe wir kommen irgendwann an einen Punkt, wo wir lachend über unsere Hunde berichten können. Welche Macken und Eigenarten sie hatten etc. Das finde ich nämlich sehr interessant.
Fühlt euch gedrückt, ich denke an euch.
Ganz liebe Grüße
Sabrina