Ich möchte euch die Geschichte von Emma erzählen. Meinem Seelenhund. Der Liebe meines Lebens…
Im Juni 2014 haben wir uns kennen gelernt - mein Mädchen und ich - und es war Liebe auf den ersten Blick. Und von diesem Tag an gingen wir unser Leben gemeinsam. Tag für Tag. Jahr für Jahr. Unsere beiden Kinder sind mit ihr groß geworden, sie hat mich auf unendlich vielen Reisen begleitet, wir sind zusammen durch die grüne Wiese gerugelt, wir haben bei Schmuddelwetter zusammen auf dem Sofa gelegen, haben Pilze gesammelt, waren stundenlang im Wald, wir waren einfach unzertrennlich. Ich habe gesehen wie die Äuglein trüber wurden, wie die weißen Haare immer mehr wurden. Ich habe sie dafür umso mehr geliebt. Mir war bewusst dass ihre Zeit bald zu Ende sein wird - und irgendwie dachte ich zeitgleich wir haben noch unendlich viel Zeit. Bis zu diesem häuslichen Tag im November. Genauer gesagt der 25. Emmi hatte plötzlich aufgehört zu fressen und am selben Tag sind mein Mann und ich mit ihr zum Tierarzt. Und was da zum Vorschein kam, das hat uns den Boden unter den Füßen weggerissen. Tumoren an der Wirbelsäule, am Dickdarm, am Zwölffingerdarm. Der Muttertumor wurde nicht gefunden und wir haben auch nicht weiter gesucht. Denn für uns war klar dass wir Weihnachten nicht mehr zusammen feiern werden. Von diesem Tag an ging es rapide Berg ab. Sie bekam schlimmes Nasenbluten und mir war klar dass unsere Tage gezählt sind. Maßlos enttäuscht und wütend bin ich über unseren Tierarzt, dem ich montags noch in aller Deutlichkeit gesagt habe dass wir nichts machen möchten was unsere Emmi für uns noch am Leben hält. Und trotzdem wurde noch ein großes Blutbild gemacht , ein Zeckenprofil, da er der Meinung war dass das Nasenbluten nicht von einem Tumor sondern von Zecken kommt. Ein kleiner Strohhalm an den wir uns geklammert haben. Erst zuhause habe ich mich belesen darüber wie diese Behandlung aussehen würde. Und da war mir klar dass unser Mädchen diese Behandlung in ihrem Zustand keinesfalls überleben würde. Die Schleimhäute wurden leicht orange - ein beginnendes Organversagen. Sie bekam montags noch Cortison und Metacam gespritzt. Mittwochs haben wir sie gehen lassen. Von einer ganz lieben Tierärztin, die wir bis zu diesem Tag nicht kannten. Eine Bekannte meiner Chefin. Sie kam zu uns nach Hause. Emmi, die ihr ganzes Leben lang Angst vor fremden Menschen hatte, kam zu ihr her, hat sich über den Kopf streicheln lassen, so, als wollte sie sagen Danke dass Du da bist, danke dass Du mir hilfst. Die Tierärztin, spezialisiert auf Krebserkrankungen sagte uns dass wir von Tagen reden. Mehr Zeit hätten wir nicht mehr und die Gefahr dass ein Tumor platzt würde von Tag zu Tag größer. Wir haben nicht lange gezögert und unser liebes Mädele gehen lassen. In ihrem Zuhause. Mit der ganzen Familie. Alle waren bei ihr. Und in diesem Kreis hat sie ganz friedlich ihre lieben, treuen braunen Augen für immer geschlossen. Als ihr Herzchen aufgehört hat zu schlagen, ist meins gebrochen. Wir sind noch lange bei ihr gesessen. Spät abends haben wir sie ins Krematorium gebracht. Seit dem 25.11. ist für mich die Welt stehen geblieben, das war der Tag an dem wir erfahren hatten wie krank sie war. Am 4.12. haben wir sie gehen lassen. Seither bewege ich mich am Rande des Wahnsinns. Am 6.12., unserem Hochzeitstag, den wir Jahr für Jahr mit Emmi in der Schweiz verbrachten , haben wir sie aus dem Krematorium nach Hause geholt. Emmi war nicht unser erster Hund. Aber sie war mein Hund. Meine ganz große Liebe. Und jetzt stehe ich da. Eine unglaubliche Leere in meinem Herzen und alles was ich noch von ihr habe sind die Erinnerungen und ein Amulett mit ihrer Asche drin. Und das begleitet mich Tag für Tag. Wo ich bin ist auch das Amulett. Und so gehen wir nun unseren Weg weiterhin gemeinsam. Nur eben anders. Emmi ich hab Dich so lieb und werde Dich nie vergessen ♥️