Mein über alles geliebter kleiner Fellengel.
Lange habe ich hier nichts geschrieben…die Kraft hat einfach gefehlt und sie fehlt noch immer.
Die Trauer um dich und der leider weitergehende Alltag kostet seit dem du nicht mehr da bist,so furchtbar viel Kraft.
Kraft und Energie,die ich nicht mehr habe.
Vergangenen Montag vor 35 Wochen vor 252 Tagen haben sich unsere Wege für immer getrennt.Unser gemeinsames wunderschönes Leben welches wir immer nur zusammen verbrachten,endete um 13:30 als du deine Äuglein in meinen Armen,in deinem zuhause für immer geschlossen hast.
Dieser Tag,mit allem was dann noch passierte,deine Abholung und deine Beerdigung,all das hat tiefe Spuren,tiefe Wunden in meiner Seele hinterlassen…mein Leben hat seinen Glanz verloren.
Nur mit dir und deiner Fellschwester Maja war mein Leben komplett…alles haben wir zusammen gemeistert,waren immer zusammen und nur das hat gezählt.
Als kleines Fellkind sind wir damals mit dir in unser Haus gezogen…kurze Zeit später folgte Maja,die als Welpe auf Kreta im Müllcontainer wie Abfall entsorgt und in letzter Minute gerettet wurde.
Wir besuchten sie in einer Pflegefamilie vom Tierschutz,um zu sehen,wie ihr beiden euch versteht.Alles ging gut…es war so toll euch beide zu sehen.
Zwei Wochen nach dem ersten Kennenlernen,zog Maja bei uns ein…jetzt war unsere kleine Familie komplett,unser gemeinsames Leben konnte beginnen.Ich zeigte euch die große weite Welt mit all ihren Schönheiten und Wundern,wir beobachteten Käfer,sahen die ersten Schneeglöckchen nach einem langen Winter,erlebten gemeinsam euren ersten Sommer und den ersten Herbststurm…die täglichen wunderschönen Spaziergänge durch Wälder Felder und die Begegnungen mit Hundekumpels…es war so schön,euch dabei zu beobachten.Nichts schöneres gab es für mich.
Und am Abend,wenn ihr mit euren kleinen dicken Bäuchen nach dem Abendessen in eure Kuschelkissen gekrabbelt seid,satt und zufrieden vor euch hin geschnarcht habt,dann war meine Welt in Ordnung und ich glaube eure auch.Es war für mich ein Bild des Friedens und des Glücks.
Unser gemeinsames Zuhause bauten wir um…den Garten,er war sehr verwildert,legte ich nur für euch an…pflanzte Büsche für Schatten im Sommer,sähte Rasensamen,eine Wiese mußte her.Sie wurde zur späteren Rennstrecke,wenn ihr beiden euch durch Haus und Garten gejagt habt.Wie gerne,habe ich euch dabei beobachtet.
Jeden Nagel,jede Wand die ich gestrichen habe egal was ich tat,ich tat alles nur mit euch.
Und jetzt,wo alles fertig,alles muckelig und schön ist,jetzt bist du nicht mehr da und Maja und ich müssen weiter leben…ohne dich.
Die Jahre sind gefühlt wie im Flug vergangen.Wir lebten unser Leben,waren glücklich uns gefunden zu haben.Nie habe ich mir Gedanken gemacht, das unser gemeinsamer Weg einmal enden könnte.Auch wenn wir Hundekumpels trafen,die schon etwas in die Jahre gekommen waren, drückte ich die Gedanken,das es auch einmal bei uns so sein würde beiseite.Und dann irgendwann wurden die Zeichen des Alters immer sichtbarer, aber auch das verdrängte ich,wollte es
nicht wahr haben,wollte mich nicht damit beschäftigen…euer beider Fell wurde grauer,ich auch…hinzu kamen körperliche Gebrechen.Das Alter war dann nicht mehr zu verleugnen.Die Jahreszeiten wechselten,die Spaziergänge wurden kürzer und langsamer,wir gingen durch Höhen und Tiefen,gingen durch Krankheit und durch Zeiten undendlichen Glücks.Aber auf einmal,gefühlt ganz plötzlich,sah ich,die sichtbaren Spuren des Alters…ich konnte nicht mehr davor weglaufen,es nicht mehr verleugnen,so sehr ich es auch wollte.
Das zu sehen,machte mich so hilflos,weil mir so bewusst wurde,das ich dagegen nicht tun,es nicht ändern kann…so sehr ich es auch wollte.Mir wurde immer bewusster das sich unsere Wege,die wir immer so gerne miteinander gegangen sind irgendwann trennen werden…ob ich es will oder nicht.
Meine Trauer um dich,ist stark,teils auch sehr überwältigend.Ein Gefühl,ein Schmerz,den ich noch nie zuvor gefühlt oder erlebt habe.Reden kann ich mit keinem über dich mein Engel,nur mit deiner Maja spreche ich über dich.Das führt auch mit deinem Herrchen hin und wieder zu Spannungen.
Ich weiß,auch er hat dich geliebt,aber eben anders als ich.Er geht eben anders mit dem Verlust um.Das muß ich wohl so hinnehmen,aber wie?
Vor ein paar Wochen,habe ich alte Bekannte getroffen,mit denen wir früher oft unsere Wanderungen gemacht haben.Sie haben auch zwei Fellnasen und ich dachte,sie verstehen mich…sie wollten es nicht hören,redeten nur von sich und ihren Problemen.
Ich wollte das jemand mit mir um dich weint…aber keiner tut es,außer ich…und so bin und bleibe ich mit meiner Trauer und meinem Vermissen allein…bleibe allein mit meinem Schmerz.
Und als ob das alles noch nicht genug ist,hat deine Maja wahrscheinlich einen Lebertumor.Die Sonographie brachte kein gutes Ergebnis.Um Gewissheit zu bekommen bleibt uns nur eine Leberpunktion unter Narkose und dann eine Operation.Aber du weißt ja,das Maja mit 15 Jahren zu alt ist…Narkosen und den Stress der Untersuchungen verkraftet sie nicht mehr so gut.
Nach vielen Gesprächen und Telefonaten mit eurem Tierarzt sind wir uns einig,soweit man das sein kann.Maja bekommt jetzt täglich Schmerzmittel.Eure Tierärztin sagt,wäre es ihr Hund,würde sie es genauso tun,denn was bringt es uns genau zu wissen,was mit der Leber nicht in Ordnung ist…die Therapie wäre die gleiche,da Maja eben schon 15 und diese Eingriffe zu groß und sehr belastend für sie wären.
Oft sitze ich in der Küche und blicke von dort aus in den Garten,in deinen/euren Garten,das macht mich unsagbar traurig.
Nie wieder wirst du über die Schwelle der Terrassentür gehen,nie wieder hinter der Scheibe bei Regen in deiner Kuschelburg liegen…so viele nie wieder.
Letzte Woche habe ich deinen abgekauten Gummiring,den du immer so gerne hattest,unter dem Schuhschrank gefunden.Das versetzte mir einen solchen Stich,ein riesiger Schmerz überkam mich und ich sah dich sofort vor mir stehen,mit dem häßlichsten abgekautesten Spielzeug der Welt.Was würde ich dafür geben,dich noch einmal damit spielen zu sehen.
Dein Futter,welches ich noch kurz bevor du gingst bestellt habe,steht noch ungeöffnet hier.Ich könnte es spenden…denen die es dringend gebrauchen könnten…aber es geht nicht…schon allein der Gedanke daran ist nicht zu ertragen.
Ich vermisse dich,deine bedingungslose Liebe,unser kuscheln,deinen Trost in schwierigen Zeiten und noch so vieles mehr.Niemals mehr,werde ich das erleben,was du mir all die Jahre gegeben und geschenkt hast.
Wenn es Maja soweit gut geht,die Gelenke nicht allzu sehr schmerzen und wir unsere Runden gehen,dann fühlt es sich nach wie vor so seltsam…so falsch an.
Wenn ich das Futter zubereite,dann kommt nur noch Maja,fordert bettelnd ihr Essen ein…immer seid ihr beide gekommen,habt mich erinnert,das ich bloß nicht vergesse,das es Zeit ist.
Insgeheim,warte ich,das du gleich um die Ecke kommst…du hattest gerade noch im Garten zu tun…ein Vogel mußte beobachtet werden…aber du kommst jetzt nicht…morgen nicht…du kommst nie wieder.
Die Trauer um dich,hat aus einem einst lebenslustigen Menschen einen sehr nachdenklichen gemacht.Was zählt wirklich in einem Leben? Was ist wirklich wichtig? Wie geht alles weiter ohne dich und irgendwann auch einmal ohne deine/unsere Maja.
Das Leben,mein Leben,hat sich auf einen Schlag so furchtbar verändert,das es Zeit,viel Zeit braucht,um damit umzugehen.Ob es mir gelingt,das weiß ich nicht.
Wer bin ich ohne dich,ohne euch.Ihr ward,ihr seid mein Leben.
Da das Leben scheinbar meint es reicht noch nicht,folgte am 21.August 25 der nächste Schlag.
Maja bekam zwei epileptische Anfälle…die ersten ihres Lebens…ein Schock.Ich dachte,Maja stirbt…jetzt und hier.Diese Bilder,diesen Anblick,werde ich niemals wieder vergessen.
Völlig verzweifelt rief ich eure Tierärztin an.
Sie half mir per Telefon,sagte mir,wie ich deiner Maja helfen kann und soll.
Zwei Stunden lief Maja hin und her…bis zur völligen Erschöpfung.
Am nächsten Morgen sind wir gleich zu eurer Tierärztin gefahren…sie sagte,als sie das Video sah,das es sehr schwere Anfälle waren und es schlimm ist,so etwas mitansehen zu müssen.
Wieviel kann ein Mensch verkraften…wieviel ist er im Stande auszuhalten?
Seit dem stehe ich noch mehr unter Spannung…kucke immer wie es ihr geht,auch nachts,um schnell handeln zu können,um ihr schnell zu helfen.
Durch diese beiden Anfälle hat Maja einen starken Altersschub bekommen…sie sieht und hört nun noch schlechter als vorher,hat leichte neurologische Ausfälle.
Seit dem,lebe ich in ständiger Angst vor dem nächsten Anfall.So etwas zu erleben,war ein Schock für mich,entsetzlich.
Ich habe ständig wieder einen baldigen Abschied vor Augen,wo ich doch noch nicht einmal ansatzweise mit deinem Verlust zurecht komme.Meine Kraft ist aufgebraucht.
In meinem Leben gibt es gefühlt nur noch Krankheit,Alter,Tod,Trauer und Abschied.
Ich dachte,das ich irgendwann,wenn mein Herz bereit ist,einer neuen Fellnase ein zu Hause,Schutz und Liebe geben könnte…aber nach all dem,was ich erleben musste,werde ich wohl nicht mehr in der Lage dazu sein.
Es tut mir unendlich leid…so viele Tiere,so viele Hunde gibt es in dieser Welt…sie bräuchten Hilfe,wenigstens einem ein neues zu Hause schenken.Ich kann es einfach nicht und ich schäme mich so sehr dafür,diese Kraft nicht mehr zu haben.So gerne würde ich es tun.
Nun steht der Herbst langsam vor der Tür…der erste Herbst ohne dich.So gerne standest du da,hast dir den Herbstwind um die Nase wehen lassen und ich beobachtete dich dabei…ein Moment des Glücks…ein Moment von so vielen.Jetzt wehen die Blätter durch den Garten und keiner ist mehr da um sie zu fangen.Ach,mein Engel…es tut so weh.
Bis ans Ende der Welt würde ich zu Fuß gehen,wenn ich wüsste,das du dort stehen und auf mich warten würdest,wir uns wiedersehen.
Sofort würde ich los gehen,mit Maja im Rucksack.Es wäre das schönste Geschenk meines Lebens,dich wiederzusehen.
Der Schmerz,das Vermissen,hat mich um Jahre altern lassen…meine Haare werden plötzlich immer grauer…es nimmt mich so mit.
Wie schaffen das bloß andere…verdrängen?
Dein Herrchen lebt gefühlt einfach weiter,mittlerweile gibt es immer mal wieder Diskussionen über die banalsten Dinge des Alltags…dafür habe ich jedoch keinen Kopf,keine Kraft.
Ich will diese Diskussionen nicht,denn du warst neben Maja das wichtigste und größte in meinem Leben und das vergißt oder verdrängt man nicht einfach so.Das Leben geht einfach nicht mehr so weiter.Es ist ein neues Leben,welches ich mir nicht ausgesucht habe.
Wo ich gehe und stehe fehlst du,was auch immer ich tue,du fehlst so sehr.
Wenn ich wüsste,es ist vorübergehend,wenn ich wüsste,bald bist du wieder bei mir,dann könnte ich die Tage zählen,mich auf unser Wiedersehen freuen.
Aber ich brauche keine Tage zu zählen,weil du niemals wieder zu mir zurück kommst…nie mehr kuscheln,nie mehr lachen,nie mehr durch die Wälder streifen.So unzählig viele nie wieder.
Ich wusste schon immer,das du und Maja,das ihr die Lieben meines Lebens seid und immer bleiben werdet.
Man kannte uns nur zu dritt,weil es uns auch nur zu dritt gab.
Ich liebe dich mein kleiner Engel und bitte achte auf deine Maja,pass von oben auf sie auf…pass auf uns auf.
In ewiger Liebe bis wir uns wieder sehen.