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Sarina - Der Abschied rückt näher...

Manu

Hallo
Meine kleine alte Lady Sarina (16) hatte vor drei Wochen aus heiterem Himmel eine schwere Krise mit Durchfall. Der TA kam während viel Tagen jeden Tag, um sie künstlich zu ernähren und ihr Flüssigkeit zuzuführen via Depots.
Gesundheitlich ging es schnell bergauf. Die Blutwerte waren top. Aber die "Lebensenergie" hat massiv nachgelassen, die Demenz zugenommen. Manchmal ist mir meine Kleine "fremd" (sorry, es tönt brutal). Als ob sie in einer anderen Welt leben würde. Und nachts verliert sie seit zwei Wochen viel Urin im Tiefschlaf und schämt sich am Morgen für den "Unfall". Dabei gehe ich um 23.30 das letzte Mal mit ihr raus, um 4 Uhr morgens das erste Mal. Ich kann mich nicht erinnern, wann ich zum letzten Mal 5 Stunden am Stück geschlafen habe.
Die "hellen" Momente werden immer seltener. Ja, ich spüre meinen Seelenhund nicht mehr - bitte verzeiht meine harten Worte.
Was kann ich tun?
Herzliche Grüsse Manu


Chrissy

Hallo Manu, das tut mir sehr leid zu hören. Es ist hart, wenn die Fellnasen so alt werden und sich so verändern, dass man sie kaum wiedererkennt. Vermutlich wird Dir hier aber niemand einen guten Ratschlag geben können und wollen, es ist Dein Hund, wir kennen ihn ja nicht und können seine Lebensfreude und/oder Lebensqualität nicht beurteilen. Es ist hier auf den Seiten aber ein ganz guter Ratgeber verlinkt. Ich wünsche Dir und Sarina alles Liebe.


Manu

Chrissy
Liebe Chrissy

Wo finde ich diesen "Ratgeber"?

Liebe Grüsse Manu


Freesendeern

Oh Manu, das tut mir leid. Wie geht es Sarina denn jetzt?


Manu

Hallo
Sarina ist nachts wieder "trocken". Aber wahrscheinlich auch nur, weil ich ihr ab 20 Uhr das Wassergeschirr wegnehme. Sie hatte schon früher immer die Angewohnheit, vor dem Schlafen zu trinken. Leider wurde es in den letzten Tagen zum "Demenz-Saufen". Sie bekommt um 20 Uhr noch 4-5 Schlücke, dann erst um 4 Uhr morgens wieder.
Schmerzen hat die Kleine zum Glück keine. Aber ich spüre das Ende, denn da ist nicht mehr viel Lebensfreude. Vielleicht ist es auch die Hitze.
Der TA weigert sich nach wie vor, sie zu erlösen, weil die Vitalwerte so gut sind. Er meint: Abwarten, bis die Temperaturen wieder runter gehen.
Demenz ist eine brutale Krankheit. Man hört ja immer wieder, es ist "die Krankheit der Angehörigen". Mir fehlt die Beziehung zu Sarina, alle einfachen und normalen Dinge sind eine grosse Herausforderung geworden (wie meistert man den Türeingang, wie schafft man eine Treppe, wo ist das Futter...). Hie und da beisst sie mich auch, wenn ihr etwas nicht passt.
Naja, weil ich sie so schrecklich lieb habe, tue ich einfach mein Bestes, damit sie sich geborgen und wohl fühlt. Ich versuche, dies als "dankbare Aufgabe" für meine treue Freundin zu tun. Und irgendwie erleichtert es auch den bevorstehenden Abschied, wenn ich diesen "Alterzerfall" bewusst wahrnehme...

Herzliche Grüsse
Manu


Chrissy

Manu Hallo Manu,

Ist hier auf der Webseite unter dem Punkt Not und Leid verlinkt.

Liebe Grüsse


Freesendeern

Liebe Manu, das ist wie bei uns Menschen. Es ist schlimm wenn uns so vertraute Menschen oder jetzt hier dein Hund plötzlich so fremd geworden sind.
Unsere Hundeomi hat ja auch so viele Baustellen, ihre Arthrose und die Niereninsuffizienz. Mal ist es recht gut und an anderen Tagen dann wieder schlechter. Ich fürchte mich jetzt schon vor dem Tag an dem wir sie gehen lassen müssen.


Snoopy

Liebe Manu, unsere Lieblinge werden im Alter auf ganz unterschiedliche Weise ‚sonderbar‘. Auch unser Axel wurde quasi von einem Tag auf den anderen ‚schrullig‘, aber eigentlich sehr charmant. Einige Dinge waren nicht unbedingt erklärbar. Ab seinem 10. Lebensjahr fing es schleichend an, Autofahren - bis dahin nie ein Thema, er saß immer als erster im Wagen- war plötzlich der pure Stress. Im Herbst 2021 zu seinem 10. Geburtstag waren wir ein letztes Mal mit ihm in Italien. Wir fuhren bereits mit zwei Autos, weil ich für Axel autark sein wollte. Sobald ich merkte, er fühlte sich unwohl, hab ich ihn eingepackt und bin in die Ferienunterkunft zurück gefahren. Hier fühlte er sich ,sicher‘ und entspannte sich. Danach gab es für mich keine Urlaubsfahrten mehr, denn ich wusste, es bereitete ihm mehr Stress als Spaß. Seine Herzerkrankung DCM tat ihr Übriges dazu. Vielleicht mag es nicht jeder verstehen, aber ab da blieb ich bei meinem Hund zu Hause in der für ihn gewohnten Umgebung. Ferien hieß für mich, die Urlaubstage zu Hause sehr intensiv mit meinem Hund zu verbringen, das Mindeste, was ich für ihn tun konnte, denn mir war bewußt, dass er bereits seinen Lebenszenit überschritten hatte. Es war eine intensive und sehr schöne Zeit, die ich nicht missen möchte: gemeinsam lagen wir im Garten in meiner Muschel und genossen warme Tage, unsere Spaziergänge waren ruhiger und entspannter. Ich ließ ihn nicht mehr von der Leine und Axel gab mir zu verstehen, dass er die Leine durchaus als Schutz und Sicherheit empfand. Mein bis dahin sehr agiler Hund (bis dahin waren wir jeden Tag bei Wind und Wetter 20 Kilometer geradelt und der Knabe galoppierte das mit über 20 Stundenkilometern neben mir runter; er war ein toller und durchtrainierter Läufer gewesen), genoß es plötzlich entspannt im Wald zu gehen, mal hier, mal da zu schnüffeln und alte Kumpels zu treffen. Alles bekam ein anderes, viel langsameres Tempo und so manche ‚Macke‘ machte sich bemerkbar. Aber die enge Vertrautheit, das Kuscheln und Schmusen blieb bis zum letzten Moment. Zu einem gemeinsamen Leben und einer Hundeliebe gehört auch das Alter. Man möchte vieles lange nicht wahrhaben und verschließt die Augen davor, dass auch diese wunderbaren Tiere im Alter abbauen. In den letzten Monaten wurde für Axel das Aufstehen schwierig. Seine eleganten Sprünge auf das Sofa oder abends ins Bett klappten nicht mehr. Er stellt dann nur die Vorderpfoten auf das Bett und ich hob sanft sein Hinterteil hinein. Und versprach ihm, dass ich es selbstverständlich niemandem erzähle. War sein Blick am Anfang dabei noch traurig (und ein bisschen schuldig), war es nach einigen Tagen selbstverständlich und eine Abmachung zwischen uns. Er wußte, ich bin da und helfe ihm. Irgendwann in seinen letzten Lebenswochen rutschten ihm die Beine auch einfach auf glatten Böden weg. Es gibt Silikonpfötchen zum Auskleben auf die Hundepfoten (in allen Größen). Damit hatte er wieder Halt. Die letzten Woche schlief ich wieder bei ihm im Wohnzimmer, damit er die Treppen nicht mehr am Abend und Morgen laufen musste. Schon lange bewältigten wir den Treppenweg nur mit Geschirr und er wußte, ich halte ihn in jeden Situation fest.
Und ich hielt ihn bis zum letzten Moment…


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