Erinnerungen

Jamuk

Ihr Lieben,
ich würde hier so gerne einen Thread aufmachen in dem wir unsere wertvollen, noch so klitzekleine Erinnerungen teilen können. Ich habe habe ja geschrieben, dass ich noch nicht so gut über Tobi schreiben kann, mir aber immer wieder Sprachnachrichten schicke.
Vielleicht können wir hier lustige/schräge/eigenartige, besondere Erinnerungen teilen, dass die kleinen Momente nicht verloren gehen. Ich fang mal an:
Du fandest Insekten furchtbar gruselig, statt nach ihnen zu schnappen bist Du empört ins Wohnzimmer geflüchtet und hast Deinen heiligen Sonnenplatz verlassen. Und nein, es waren kein Wespen oder Hornissen 😉

Martha

Jamuk
Martha fand stinknormale Stubenfliegen auch ganz furchtbar. Statt nach ihnen zu schnappen, ist sie geflüchtet.
Eine gute Idee von dir mit dem Erinnerungsthread. Ich schreibe auch schon viel auf, aus Angst vor dem Vergessen. Nur manchmal hab ich die Kraft nicht dazu. Noch schmerzen selbst die schönsten und lustigsten Erinnerungen an sie zu sehr und ich fühle mich Lichtjahre davon entfernt, mich mit einem Lächeln daran zu erfreuen.
Aber ich mach mal weiter:
Martha kam am 31.10.2014 zu uns. Mit 10 Wochen. Es waren Herbstferien und ich hatte Urlaub. Sie war genau eine halbe Stunde schüchtern und dann für immer bei uns angekommen. An diesem Abend war Halloween und ich bin mit meinem kleinen Sohn und Martha in der Nachbarschaft herumgegangen, damit mein Kind seine Süßigkeiten einsammeln kann. Daheim angekommen sind wir ins Haus und mein Sohn ist sofort mit mir in sein Zimmer um seine gesammelten Schätze zu begutachten.
Etwa eine Minute später, fiel uns auf, dass der Hund nicht bei uns war. Erschrocken stürzten wir zur Haustür und da sass sie. Im Dunkeln, völlig ruhig und freute sich über das Wiedersehen. Hatten wir sie doch tatsächlich draußen sitzen gelassen....
Wir sind vor Scham fast im Boden versunken, aber Martha war guter Dinge und hat sich über den Keks zur Entschuldigung und über die große Aufmerksamkeit gefreut.

Jamuk

Martha ❤️😅 Da fällt mir ein, dass ich Tobi tatsächlich kurz nach dem Einkaufen vergessen habe... Ich bin raus aus dem Laden, Richtung Zuhause zu Tobi und irgendwie kam dann innerlich ein oh S*.... Waren nur 500m aber keine Ahnung was Tobi da so durch den Kopf ging 😂 ich habe mich natürlich furchtbar gefühlt aber für ihn wars glaub trotz Irritation völlig ok....

Lucysmama

Als Lucy noch jünger war ist sie oft wie ein Grashüpfer über die Felder gehüpft - es war urkomisch anzuschauen und die pure Lebensfreude. Die Leute haben auch immer ganz verwundert und amüsiert zugeschaut wie dieser kleine Hund zig Meter ausschließlich mit riesigen Hüpfern hingelegt hat. 😂

Ragna

Lucysmama das hat Ragna auch immer gemacht. Als sie ausgewachsen war sah es aus wie ein Reh bzw Känguru 🙈

Jamuk

Dieses Hüpfen durch Raps- und Stoppelfelder oder sehr hohe Wiesen. Lange nichts und dann tauchte irgendwo Tobi's Kopf auf, senkrecht hoch und dann ganz schnell wieder auf Mäuschen-Suche, oder Fährte, da musste ich immer so lachen, Lebensfreude pur

Martha

Martha hat zu 90 Prozent auf dem Rücken geschlafen, wie ein Mensch.
Aber am liebsten lag sie wie ein Baby bei mir im Arm. Als sie noch ganz klein war waren wir bei Freunden zu Besuch und deren Kinder und mein Sohn haben so lange mit ihr getobt, dass sie völlig überdreht war und nicht zur Ruhe fand. Ich habe sie dann wie ein Baby auf den Arm genommen und sie war binnen Sekunden eingeschlafen. Bis zum letzten Tag war das dann ihre Lieblingsposition. Auf dem Rücken in meiner Armbeuge liegend mit gleichzeitiger Bauchkraulung. Sie hatte sehr wenig Unterwolle und ihr Bauch war nur ganz spärlich behaart. So hatte ich immer das Gefühl, sie ist mein ewiger Welpe.

Jamuk

Innbrünstiger Joghurtbecher-Ausschleckerer

Martha

Jamuk
Bei uns waren es Quark- und Hüttenkäsebecher. Die hat sie dann immer an einer Ecke genommen und weggetragen in ihr Körbchen. Meist sind sie beim tragen nach oben geklappt und haben ihr die Sicht genommen, so dass es öfters mal vorkam, dass sie im Eifer des Gefechts gegen den Türstock gelaufen ist. Lachen war dann übrigens strengstens verboten, ich hab dann immer so getan als hätte ich es überhaupt nicht bemerkt.
Am liebsten waren ihr aber Essiggurken. Dafür hat sie alles stehen und liegen gelassen.

Jamuk

Kraulen wenn überhaupt durfte ich auch nur unter den Achseln, keine Haare, nur Haut und für mich soooooo unbequem 😅🙈 er war ja kein Kuschelhund. Ja klar, Popkraulen war natürlich auch immer ok. Aber dieses unter den Achseln in Rückenposition..... Da hat er sich dann doch heimlich als kleiner Genusshund geoutet ❤️

Martha

Am Wochenende oder im Urlaub, wenn ich mal länger schlafen hätte können, hat mich Martha immer wachgestarrt.
Kennt ihr das auch? Sie wurde nicht unruhig oder hat Geräusche gemacht, sondern sie hat mich solange angestarrt, bis ich aufgewacht bin. Und sobald ich die Augen aufgemacht habe, haben ihre Augen vor Freude geleuchtet wie zwei Sonnen.
Die kleine Kasia weckt mich indem sie mir ihre Pfote in Gesicht haut oder an meinen Haaren zieht......

Jamuk

Martha Jaaaaa, diese Präsenz nur durchs Anstarren und warten und man wacht einfach auf, weil man es sooooo spürt, kein Geräusch, keine Bewegung, allein der Blick mit dieser Energie❤️😅

Jamuk

Essiggurken? Unglaublich 😂

Viola

Lia war gerne auf dem Arm, wie ein Kind und hat dann ein Vorderbein um meinen Hals gelegt um sich festzuhalten 🤍

Viola

Joghurtbecher wurden hier auch geliebt - alles eigentlich 😅 sie hat sogar herzhaft in die Zitronenscheibe gebissen, dann das Gesicht verzogen und wieder reingebissen 🫣😁

Erdbeeren hat sie geliebt. Eigentlich jedes Obst ☺️

Viola

Wenn ich spät bis abends Termine im großen Besprechungsraum hatte und sie danach aus meinem Büro geholt habe, ist sie „wie eine Irre“ in den Besprechungsraum gerannt um mehrere Runden um den großen Tisch zu drehen 🤍

Lucysmama

Früher im Büro und später im Homeoffice haben wir uns einen Platz geteilt. Also „geteilt“ heißt: Lucy hat sich richtig schön breit gemacht sobald ich einmal aufgestanden bin, den Rest der Zeit konnte ich mich mit halber Arschbacke noch irgendwo dazuquetschen. Oder sie lag stundenlang auf dem Schoß und ich bin mit dem Stuhl quer durchs Büro gerollt damit ich sie nicht runterschubsen musste. Ach wie ich das vermisse 🥲

Martha

Lucysmama
Martha und ich haben uns ein 160 cm breites Bett geteilt. Abend schlüpfte ein kleiner Jack Russel Mix unter die Decke und sobald das Licht aus war, mutierte sie zum Bernhardiner.
Wie oft bin ich aufgewacht und fast aus dem Bett gefallen, weil ich an der äußersten Kante lag und die restlichen Fläche von ihr, lang ausgestreckt und diagonal, beansprucht wurde. Wie gerne würde ich für den Rest meines Lebens mit dieser Bettkante vorlieb nehmen...

Jamuk

Wie diese zarten paar Kilos so schwupps alles einnehmen, real das Bett, und noch viel mehr unser Herz.

Lucysmama

Jamuk genau so 🥲♥️

Martha

Jamuk
Nochmal vielen Dank für die tolle Idee. Wie schön, dass sich gleich soviele hier beteiligen.
Die größte Angst von mir ist nämlich wirklich das Vergessen.
Unsere Hunde hier mit Begebenheiten aus ihrem Leben lebendig zu halten und auch an den Erlebnissen und Eigenschaften der anderen Hunde hier teilnehmen zu dürfen, ist wunderbar.
Man kennt ja ihre Namen, ihr Äußeres und meist auch ihre tragische Geschichte. Man fühlt und weint mit den zurück gelassenen Familien. Durch die persönlichen Erzählungen hier, lernt man sie noch näher kennen. Ihre Charakterzüge und ihre Macken als sie noch gesund waren und unser aller Leben so bereicherten.
Also weiter geht's: Martha hat immer im Handstand gepinkelt. Sie hat den Po und die Hinterhand hochgezogen und stand nur auf den Armen. Leider hab ich kein einziges Bild davon. Sah sehr sehr lustig aus.

Manu

Hüttenkäse, Hüttenkäse und nochmals Hüttenkäse...

Und WC-Rollen sorgfältig aufwickeln...

Ach Sarinchen, ich habe zwei Jahre um dein Vertrauen gekämpft. Alle haben gesagt, dass du als Zwergpudel "gefährlich" bist, weil du aus einer sehr schlechten Zucht kamst. Ich habe hart um dich gekämpft mit Liebe und Geduld - und du wurdest mein Seelenhund.

Wir sind viermal aus der Hundeschule geflogen, weil deine Angst so gross war und du dir nicht zu helfen wusstest, als andere Hunde anzugreifen. Alles bestens... Ich habe auf niemanden gehört, du brauchtest einfach nur Liebe und Geduld. Und deine Zeit, um Vertrauen aufzubauen. Unvorstellbar, was aus dir geworden ist. Ein Traumhund. Zusammen waren wir stark (und die Bussen habe ich hinter dem Rücken meiner Mutter bezahlt...).

Dein Start ins Leben hat uns eng zusammengeschweisst. Und ich würde immer wieder um dich kämpfen, denn du hast mich so reich belohnt, dass ich zwei Jahre auf dem Boden bei dir geschlafen, neben dir gegessen habe, einfach nur da war als "deine Sicherheit".

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