Hallo,
Zunächst einmal an alle hier mein tiefstes Mitgefühl, Ihr alle habt Euern Schatz verloren und leidet ohne Ende...
Ich habe überlegt, ob ich überhaupt hier schreibe. Vielleicht belastet das den ein oder anderen noch zusätzlich, ausserdem bin ich eigentlich jemand, der alles mit sich selbst ausmacht.
Aber Willems Tod hat mir wirklich den Boden unter den Füßen weggerissen!!!
Deshalb versuche ich es jetzt hier, in der Hoffnung, liebe Menschen kennenzulernen, denen es genauso geht und so vielleicht Hilfe zu bekommen.
Genau heute vor 3 Wochen musste ich meinen geliebten Willem einschläfern lassen.
8 Tage vor seinem 16. Geburtstag.
Ich habe ihn als Welpen bekommen, es war von Anfang an die grosse Liebe für uns beiden.
Wir waren in den 16 Jahren nicht 1 Tag getrennt, haben bis auf meine Arbeitszeit wirklich alles zusammen gemacht!
Er war sein ganzes Leben rundum glücklich, das weiß ich, wir hatten die tollsten Erlebnisse zusammen, sind gemeinsam durch dick und dünn gegangen. Pure Liebe, pures Vertrauen!
Und er war ein Kämpfer, hat so vieles tapfer ertragen, auch für mich, glaube ich.
Mit knapp 13 Jahren wurde bei ihm Cushing festgestellt, damit fing alles an... Die Erkrankung ließ sich nur schlecht medikamentös einstellen bei ihm, dadurch starker Muskelabbau und ständig Infekte wie eitrige Innenohrentzündung, Harnwegsinfekte, massive Hautinfektionen, etc. ...
Homöopathie und alternative Medizin (ich habe echt alles probiert) hat oftmals nicht geholfen, also musste ich aufgrund der Schwere der Infektionen immer wieder Antibiose geben.
Schließlich wurden Veränderungen an der Leber festgestellt, wahrscheinlich bösartig, ich habe keine Biopsie machen lassen.
Letztes Jahr kamen noch neurologische Auffälligkeiten hinzu, Sehstörungen und ab und an Gleichgewichtsstörungen, vielleicht waren das schon Hirnmetastasen, ich weiss es nicht.
Ich habe alles auf ihn eingerichtet, ihm viel geholfen und ihn homöopathisch weiterbehandelt und darunter war es auch altersentsprechend gut.
Er hat noch gut gefressen und dass er oft Hilfe beim Aufstehen brauchte und Treppe getragen werden musste, war glaub ich okay für ihn.
Mein Versprechen an ihn war immer, dass er in Würde zuhause sterben darf, da wo er sein ganzes Leben lang glücklich war.
Am Tag vor seinem Tod hatte er abends noch mit Appetit gefressen, nachts fing alles an.
Ich hab das letzte Jahr schon auf dem Sofa geschlafen, damit ich immer mitbekam, wenn was mit ihm war.
Nachts wurd er schon zunehmend unruhiger, war viel am hecheln. Über Tag dann zunehmende Gleichgewichtsstörungen, in seiner Unruhe ist er immer wieder zur Seite gefallen, er schien ausserdem starke Bauchschmerzen zu haben, Schmerzmittel halfen nicht. Aus dem Hecheln wurd stöhnen, zuletzt war es ein Schreien, er konnte sich zum Teil nicht mehr auf den Beinen halten. Kein Tierarzt zu finden, der nach Hause kam, also in eine Praxis gefahren und dann war alles vorbei...
Er ist so gestorben, wie ich es nie für ihn wollte, wie er es nicht wollte....!
Und obwohl ich genau weiß, daß ich ihm nur so helfen konnte- alles andere hätte sein Leiden nur verlängert- ist es ganz furchtbar für mich, dass er in einer Praxis auf nem kalten Metalltisch sterben musste!
Ich habe ihn vom Tierarzt wieder mit nach Hause genommen, wir haben bis zum nächsten Tag einfach zusammen da gelegen. Ich wollte, daß er nochmal nach Hause kommt, ich konnte ihn streicheln, küssen, ihm alles sagen, mich verabschieden und hab versucht mir alles von ihm einzuprägen!
Am nächsten Tag musste ich ihn zum Bestatter bringen.
Ich weiß nicht, wie ich ohne ihn klarkommen soll, er fehlt so unendlich, seine Liebe fehlt, seine Wärme, seine Augen, einfach alles!
Er war der tollste Hund, den man sich vorstellen kann- freundlich, fröhlich, empathisch, mutig und so voller Liebe!!!
Er hat mich zum glücklichsten Menschen gemacht!
Ich weiß nicht, was ich jetzt tun soll, ich sehe echt im Moment keinen Sinn mehr...
Ich bin seit einigen Jahren alleine, mit Kindern hat auch nicht geklappt, habe wenig Kontakte und das Liebste in meinem Leben ist fort....
Willem war meine große Liebe und er fehlt mir so sehr, das ich nicht weiß wie ich es aushalten soll!
Ich habe mich erstmal krankschreiben lassen, aber das stößt sowohl bei meinem Arzt, als auch bei meinen Kollegen mittlerweile auf Unverständnis.
Ich versuche mich abzulenken, mich zusammenzureißen, aber dann wird es meist noch schlimmer.
Ich weiß nicht, mit wem ich reden soll. Meine gute Freundin, von der ich Trost erwartet habe, kann mich nicht wirklich verstehen, weil sie den Tod ihres Hundes vor Jahren wesentlich besser weggesteckt hat.
Außerdem kann ich auch immernoch nicht wirklich über Willems Tod sprechen, weil das Weinen dann noch schlimmer wird.
Ich habe seine Urne hier zuhause, ich denke, es wäre sein Wunsch gewesen, hier bei mir zu sein.
Es brennt immer eine Kerze für ihn, ich schreibe in einem Buch meine Gedanken und meine Liebe zu ihm auf, beschäftige mich viel mit einem möglichen Leben nach dem Tod, gehe viel in die Natur, aber nichts hilft mir wirklich.