Ein Teil von mir ist mit Dir gestorben.......

Katrin1812

Vor 8 Jahren ist mein geliebter Chihuahua, mein Fellkind, mein Seelenhund bei mir eingezogen. 8 Jahre haben wir so gut wie jede Minute zusammen geteilt. Es ist unbeschreiblich, wo ich war, war auch er. Wir hatten so ein herzergreifendes inniges Verhältnis, dass kann man nicht in Worte fassen. Mit 8 Jahren habe ich mir natürlich noch keine Gedanken über den Tod gemacht, da Chihuahuas ein hohes Lebensalter erreichen sollen. Aber das Schicksal wollte es anders. In der Nacht vom 3. zum 4. April fing er plötzlich Nachts nass zu husten an. Ich sofort in die Tierklinik, die mich erst gar nicht ernst nahmen. Dann hörte die Ärztin sein Herz ab und sagte, oh Gott, er hat einen Herzfehler. Es wurden Röntgenbilder gemacht und da war schon Wasser in seiner Lunge. Diagnose, Herzklappe schließt nicht mehr richtig, Herzinsuffizienz, nicht heilbar. Die Ärztin machte mir noch Hoffnung, mit Medikamente könne er noch ein vernünftiges Lebensalter erreichen. 7.4.2025 Termin beim Kardiologen zur Herzsonografie, was eine lächerliche, unwürdige und unsinnige Handlung von Seiten des Arztes war. Er hat quasi seiner Assistenzärztin erklärt, wie man ein Herz ausmisst etc.. Gut er hat letztendlich die Diagnose bestätigt, Medikamente verschrieben, aber nicht gesagt, wie schlimm es schon um mein Kind stand. Wir hatten noch drei Wochen. Sein Herz hat trotz Medikamente geschlagen wie verrückt., es ist fast aus dem Körper gesprungen. Die Atmung war immer noch feucht. Dann der riesen Schock, am 29.4.2025 hat er morgens 5.30 Uhr zweimal geschrien, wie am Spieß. Ich wusste sofort, jetzt ist etwas ganz schlimmes passiert. Er ist zu Hause noch 3 Mal kollabiert und in der Tierklinik unter dramatischen Umständen gestorben. Dazu möchte ich nichts schreiben, ich kann nur sagen, er konnte nicht Mal in Ruhe einschlafen. Was dort noch ablief war dramatisch und Trauma mäßig.
Und erst jetzt komme ich zu meinem Hauptproblem. Mich bringt die Trauer gerade um. Alles in der Wohnung erinnert mich an ihm. Die Leere, die Stille unerträglich. Ich fühle nur noch Schmerzen. Für rein gar nichts Interesse. Ich kann weder schlafen noch essen. Mein Körper spielt verrückt, Bluthochdruck bis 185/110/100. Keiner hat im Moment Zeit für mich. Ich habe zwar Beileidsbekundungen bekommen, aber bin sogar auf Ablehnung gestoßen, mit dem Kommentar, es war doch nur ein Tier, wie kann man sich denn so verrückt machen. Gestern habe ich aus Verzweiflung Kontakt mit der Telefonseelsorge aufgenommen, meinen Zustand erklärt und die Antwort bekommen "Und was erwarten sie jetzt von uns?" Ich habe den Kontakt sofort beendet. Ich weiß nicht, wie ich diese Schmerzen ertragen soll, wie und ob es für mich überhaupt weiter geht. Ich bin psychisch am Ende. Selbst meine Ärztin ist im Moment nicht erreichbar, noch die ganze nächste Woche im Urlaub. Das alles kann nur verstehen, wer sich irgendwann in der gleichen Lage befunden hat. Ich brauche Hilfe. Das ist ein Hilferuf. Austausch mit Menschen, die sich in einer ähnlichen Situation befanden oder noch befinden, wäre vielleicht der erste Schritt. Ich habe den Glauben an alles verloren. Sorry für den langen Text

Katja_G

Katrin1812 Du musst dich für nichts entschuldigen, liebe Katrin, auch nicht für den langen Text, und gut, dass du hierher gefunden hast! Wie ist sein Name? Hast du ein Bild? Und gibt es Menschen - Familie/Freunde/Freundinnen oder so - die dir nahe sind? Arbeitest du? Du musst selbstverständlich auf gar nichts antworten, du kannst, wenn du willst ❤️

Was du beschreibst, ist absolut traumatisch, und ich kann nur ahnen, wie es dir ergangen ist und geht, auch wenn für mich der Tod meines kleinen Hundes furchtbar war und immer noch ist. Wir haben fast 13 Jahre fast alle Tage und Nächte miteinander verbracht, weil er nicht alleine sein konnte. Leere und Stille habe ich massiv erlebt und erlebe ich auch jetzt, aber es ist anders als zu Beginn, Mogli ist ziemlich genau um diese Zeit vor 4 Wochen gestorben. Wenn du magst, kannst du lesen, was ich geschrieben habe, einiges wirst du wiedererkennen, wobei diese entsetzliche letzte Zeit, die ihr miteinander erlebt habt, im Grund nicht vergleichbar ist. Ich umarme dich aus der Ferne! Katja

Joy

Katrin1812
Liebe Katrin,
auch ich möchte Dir mein aufrichtiges Mitgefühl aussprechen.
Deine Worte haben mich sehr berührt und ich kann vieles annähernd nachempfinden.
Ich musste vor 6 Monaten meinen Hovawart Nathan akut erlösen lassen. Seine "Schreie" höre ich heute noch und was dann erfolgt bedarf keiner weiteren Worte mehr...
Gut, dass Du den Weg zu uns" gewählt "hast.
Du kannst Dich hier "verstanden fühlen" und wirst
"vorerst aufgefangen".
Jeder von uns befand oder befindet sich in einer ähnlichen Situation.
Vielen von uns gibt es Unterstützung, sich vorerst
" alles von der Seele zu schreiben".
Liebe Grüße

Manu

Katrin1812

Liebe Katrin

Ich schicke dir eine liebe Umarmung... Hier darfst du trauern und deinen Gefühlen freien Lauf lassen. Wir sitzen hier alle im selben Boot...

Trag dir Sorge!

Sara

Katrin1812
Liebe Katrin, auch von mir mein Beileid. Dass was du in der Klinik erlebt hast, hört sich schrecklich an und leider bleiben die letzten Momente in den ersten Wochen am meisten im Kopf hängen. So war es zumindest bei mir. Ich habe mir dann immer Bilder und Videos angeschaut aus Zeiten in denen er noch fit war um die letzten paar Tage zu verdrängen. Denn die letzten Tage haben nur einen Sekundenbruchteil seines Lebens ausgemacht. Und es ist eh schon schmerzhaft genug, dass unsere Hunde nicht mehr da sind.

Das Forum hier tut gut weil man weiß, dass man nicht alleine ist mit seinen Gefühlen. Nicht verrückt oder abnormal weil man so extrem trauert.
Und Katrin, Paule ist am 13.03.2025 gestorben und jedesmal wenn ich auf dem Klo bin 🙈 warte ich auf seine Schnauze die die Türe aufdrückt.

Suzi

Alls erstes mein Beileid und ja hier bist du richtig wie du siehst sind hier alle in der gleichen Lage
Und unsere geschichten sind am Ende alle gleich
Unsere fellnasen sind nicht mehr da
Und ja es zerreißt das Herz und die sele schreit ..
Und man versteht sich selber nicht ...

Katrin1812

Suzi Die Einsamkeit ist unerträglich. Sein bellen fehlt. Der Gedanke, dass nichts aber auch gar nichts ihn zurückholen kann, nicht zu fassen. Jede Sekunde eine Ewigkeit. Vor jeder Nacht Angst und letztendlich eine Qual, da ein Film in meinem Kopf immer und immer wieder abläuft und ich nicht schlafen kann. Und ich weiß wirklich nicht, wie es weiter gehen soll.

Sunny11

Katrin1812 genau da hat jeder hier durchgemacht und es wird der schlimmste weg sein den du jetzt gehen musst
Und ja, es wird jetzt nur noch nie wieder geben und lauter erste Male ohne ihn
Irgendwann wirst du verstehen dass er nicht mehr zurück kommt und dann wird dir klar werden dass dein altes Leben vorbei ist und nie mehr so sein wird wie es war
Und dann musst du irgendwann anfangen , dir ein neues Leben mit einem neuen ich aufzubauen

Sunny11

Mit diesen Gefühlen bist du hier richtig denn wir alle fühlen oder haben genauso gefühlt wie du

Du hast dein Fellkind grade erst verloren und es gibt nichts auf der Welt was man sagen könnte das dir jetzt helfen würde um diesen unbeschreiblichen Schmerz zu lindern

Außer du bist nicht allein
Dieser Schmerz ist der Preis der Liebe

Dein Trauma ist furchtbar, was ihr zwei erleben musstet ist schrecklich

Ich kenne deine Gefühle zu gut , denn vor 10 Wochen habe ich auch mein Baby verloren , auch in der Klinik , auch plötzlich

Ich kann dir nie meine Erfahrung mitteilen , es ist auch jetzt für mich nicht wirklich besser , die Stille, die Leere, das Loch in das man fällt , all das wird immer in Teil von dir bleiben , die Sehnsucht wird immer wieder über dich kommen

Aber trauert verändert sich sagen viele die schon länger damit leben
Nur kann dir keiner sagen wie lange das dauern wird , vielleicht Wochen , Monate oder Jahre

Damit werden wir alle leben müssen
Ich kann dir nur sagen das sich irgendwann wieder angefangen habe zu essen, was ich wochenlang nicht konnte , also geht es wohl in kleinen Schritten nach vorne

Ich kann dir nur raten, verdränge nichts, lass alles zu, lass dir von niemanden sagen wie du fühlst sei nicht normal , das ist es zu 100% und nimm dir alle Zeit der Welt zu trauern
Las dich krankschreiben , das hab ich auch weil ich garnicht funktionieren kann, noch immer nicht
Und wenn du Hilfe brauchst dann geh zum Psychotherapeuten, es gibt auch andere hotlines die dir Nummern geben können , wo du dich hinwenden kannst
Du musst nur eines wissen : deine Trauer ist normal , es war nicht nur ein Hund , er war dein Baby, dein Fellkind , ein Teil von dir
Es macht keinen Unterschied ob er zwei Beine oder vier Pfoten hatte , die Trauer ist dieselbe und du hast jedes Recht der Welt zu weinen , zu schreien , und nach Hilfe zu bitten

Ich kann dir nur viel Kraft wünschen und diesem Prozess, mir und anderen hilft es Ehe hier im Forum zu sein, die Geschichten der anderen zu lesen und zu wissen das überall Menschen in deiner Situation sind und auch noch atmen
Auch wenn einem jeder Atemzug die Kehle zuschnürt
Lies dir die Geschichten hier durch, sie werden dir ein Anker sein

Katrin1812

Sunny11 Zuerst mein tief empfundenes Beileid für den Verlust Deines Fellkindes. So liebe Worte, ich bin überwältigt von Euch allen und Eurem Verständnis. Ich sage immer, die Zeit heilt keine Wunden, man lernt nur mit der Zeit damit umzugehen. Aber im Moment zweifle ich sogar daran. Den Satz: "Dieser Schmerz ist der Preis der Liebe" werde ich verinnerlichen, denn ich liebe ihn bis zum Ende des Universums und zurück. So stark ist auch mein Schmerz. Es wird gerade wieder Nacht und die Angst nimmt wieder immens zu. Er hat sich jeden Abend an meinen Rücken angekuschelt und so sind wir zusammen eingeschlafen. Jetzt ist das Schlafzimmer eine Folterkammer geworden. Der Film von der Klinik an seinem Todestag läuft ohne Ende ab. Ich habe ihn Mal versprochen, ich bleibe bis zu Deinem letzten Atemzug bei Dir. Daran habe ich mich auch gehalten. Aber was ich sehen musste, war wirklich Trauma mäßig. Und ich musste schon verdammt harte Schicksalsschläge ihn meinem Leben wegstecken. Mir geht im Moment der Text des Liedes "Conny Kramer" der Auszug ".....das Leben geht immer weiter, mir bleiben nur noch die Blumen auf Deinem Grab...." nicht aus dem Sinn. Vielleicht weil ich vor 14 Tagen mit ihm zusammen Gulasch gekocht habe und "Alexa" spielte dieses Lied ab. Ja und damit beende ich meinen Beitrag......"Wir ahnten nicht, was bald darauf geschah....".

Katrin1812

Sunny11 Ich bin krankheitsbedingt in Erwerbsunfähigkeitsrente und leider auch schon "zu alt" für einen neuen Hund. Deshalb waren wir ja 8 Jahre jede Minute zusammen. Alles haben wir geteilt, vom Essen, das Bett, Kochen und so peinlich sich das jetzt auch anhört, er ist bis zur Toilette mitgekommen. Und nun ist alles von einem Tag auf den anderen anders. Ich wusste, dass es eine schwere Erkrankung ist, keine OP möglich ist, aber die Ärzte haben mir noch Hoffnung gegeben, dass er mit Medikamenten noch ein vernünftiges Lebensalter erreichen kann. Und das ist ja mein Vorwurf an den Kardiologen, er war erfahren, kurz vor der Rente und vollzieht da eine Lehrvorstellung mit seiner Assistenzärztin. Er ist so gut wie nicht auf mein Baby eingegangen. Außerdem ich hätte so vieles beachten müssen, die Ernährung z.Bsp. umstellen, kein Wort davon, dass habe ich später im Internet gelesen. Meiner Meinung nach bin ich gnadenlos in das schlimmste Stadium einer Trauer gerutscht, der Depression. Jedenfalls fühlt es sich so an.

Sunny11

Ich fühle mit dir , auch ich habe jede Menge schlechter Erfahrungen mit Kliniken und Ärzten, aber glaub mir, lass dieses was wäre wenn schnell los, es bringt nichts und ändert nichts .
Es tut auch so schon genug weh, und es wird auch so schon schwer genug werden.

Und nichts davon hört sich blöd an, auch mein Knopf ging mit ins Bad, das ist doch völlig in Ordnung .

Ich weiß nicht wie alt du bist aber wenn du wirklich wieder einen Hund möchtest dann gibt es soviele Optionen

Es gibt in Tierheimen Senioren für Senioren zb, zum gassi gehen und Zeit verbringen

Aber es gibt auch im Tierschutz so viele ältere Hunde die vielleicht nicht mehr lange haben , denen kann man noch für eine Zeit ein Zuhause und Liebe schenken

Siehst du , zu alt bist du nicht

Mir hat es in den ersten Wochen geholfen dass ich Erinnerungsbücher von meinem Sunny erstellt habe.

Vor 2 Tagen habe ich das letzte beendet , das schwerste , denn es sind unsere letzten Momente , aber in all den Stunden mit tausenden Fotos und Videos hab ich mich ihm einfach nah gefühlt

Und auch jetzt Kuschel ich nachts mit seinem Teddy, rede mit ihm als wäre er da und auch wenn sich das verrückt anhört oder ich durchdrehe , ich werde es trotzdem auch weiter tun

Tu wonach dir ist und wenn es nichts ist ist auch das in Ordnung .

Trauer ist nichts anderes als ein Trauma , eine Wunde die nie verheilt ,und ich kann dir auch nicht sagen was dir hilft oder was es leichter macht denn ich habe auch noch keine Weg gefunden aber eins weiß ich, irgendwann akzeptiert man und funktionieren, zwar wie eine leere Hülle , aber man weint nicht mehr 24 Stunden was schon ein enormer Schritt nach vorne ist

Was aber immer bleiben wird ist die Sehnsucht und damit muss jeder versuchen zu leben

Ich weiß auch nicht wie aber scheinbar schafft man es

Katrin1812

Ich bin tief berührt, von Eurer großen Anteilnahme und ich werde auch zeitnah auf jeden Beitrag antworten. Ich hatte jetzt nur gerade leider wieder ein Schockerlebnis. Ich schrieb Eingangs, dass mir auch kein Verständnis entgegen gebracht wurde. Leider kommt dies aus meiner eigenen Familie, zu der ich zumindest aus der Ferne (300 km) ein gutes Verhältnis habe. Jetzt rief gerade meine Mutter an, sie ist eigentlich sehr lieb, hat aber erwartet, dass ich wieder perfekt funktioniere. Das habe ich wahrheitsgemäß verneinen müssen. Darauf brach wieder ein Gewitter los, ich sei so schwierig vom Charakter und es gäbe doch noch viel schlimmere Dinge im Leben und warum ich mich so anstelle. Ich habe das Gespräch unter einen Vorwand abgebrochen und fürchterlich geweint. Es wird immer schwerer. Meine Eltern sind beide schwer krank. Mein Vater schwarzer Hautkrebs, meine Mutter Herz. Normalerweise telefonieren wir jeden Tag, da auch hier der Tod schon einen Fuß in der Tür hat. Aber für mich und mein verstorbenes Baby haben sie Null Verständnis. Sie haben eben keine Beziehung zu Tieren. Gerade wurde ich durch Eure lieben Worte etwas aufgebaut und da kommt der Schlag mit dem Holzhammer. Jetzt stellt sich für mich auch noch die Frage, wie ich unter den Umständen mit meinen Eltern umgehen soll. Entschuldigung, dass ich Euch auch noch damit belästige.

Stefanie

Katrin1812 leider gibt es diese Familienmitglieder. Habe ich auch. Nun ist es tatsächlich so, dass viele Menschen nicht verstehen können wie es ist wenn man ein Tier verliert, bzw gehen sie eben anders damit um. Emma war unser dritter Berner Senne und sie war MEIN Hund. Vom ersten Tag an. Bis zum letzten Atemzug. Wo Emma war, da war auch ich. Und umgekehrt. Nie hatte ich so einen Hund und nie mehr möchte ich so einem Hund haben. Das war unser Ding. Und das macht es für mich zu etwas ganz besonderem
Ich würde an Deiner Stelle zu Deinen Eltern sagen dass Du es akzeptierst dass sie das nicht verstehen können, dass sie aber auch akzeptieren müssen dass es Dir im Moment einfach nicht gut geht. Vielleicht findet ihr einen Weg dieses Thema zu umgehen, oder vielleicht sagst Du ihnen auch dass Du erstmal Deine Ruhe brauchst. Es ist jetzt nicht der Zeitpunkt sich um andere und ihre Sorgen zu kümmern sondern ausschließlich um Dich. Und Menschen die Dich da nicht verstehen können oder Dir sogar noch Vorwürfe machen sind im Moment fehl am Platz. Das klingt hart, ist aber so.
Ich bin die ersten Wochen auch nicht zur Arbeit. Hab ausgesehen wie eine Hexe. Konnte nichts essen. Hab den ganzen Tag vor mich hin gestarrt und geheult. Konnte es nicht glauben dass Emma so krank war und innerhalb von 9 Tagen gehen musste. Hab ihr Geschirr gestreichelt, ihr Wassernapf hatte noch Wasser drin, ihre Kuscheltiere im Arm gehabt. Körperliche Schmerzen, Atemnot, Herzstolpern usw. Ich dachte es wird gar nie mehr besser. Konnte es nicht begreifen und schon gar nicht akzeptieren

Bella

Liebe Katrin,
du belästigt uns doch gar nicht, bitte schreibe dir alles von der Seele. Leider geht es vielen hier so, dass man auf bitteres Unverständnis stößt. Bei mir ist wegen meiner Trauer die Partnerschaft zerbrochen. Und ich habe die allerschlimmste Trauerzeit wohl dank diesem Forum hier überstanden, auch wenn man sich persönlich nicht kennt - die Anteilnahme, das Gefühl, dass es anderen genauso oder zumindest ähnlich ergeht, waren und sind ein Trost. Viele liebe Grüße ❤️

Sunny11

Ich mache da so dass ich mich von allem was mich zusätzlich belastet Abstand halte und wenn ich wie manchmal von meiner Mutter höre ich muss doch jetzt auchmal wieder funktionieren dann sag ich:
Das ist meine Trauer , das musst du nicht verstehen und ich trauere so lange wie ich muss und wenn du ein Problem damit hast dann lass mich bitte in Ruhe
Ich hab gelesen das wenn sich Trauer nach 6 Monaten nicht verändert man dann von einer trauerstörung spricht
Alles davor ist normale Trauer die nichtmal psychologischer Hilfe bedarf

Manu

Sunny11

Ich finde, du machst das gut, wenn du Leute ohne Verständnis auf Distanz hältst. Aber leider ist das oft nicht so einfach, z.B. auf der Arbeit...

Oder im Fall von Katrin: Ihre Eltern sind krank, und da will sie selbstverständlich informiert sein, wie es ihnen geht.

Manchmal kann man gewissen "ahnungslosen" Menschen nicht ausweichen. Ich habe mir in den härtesten Wochen eine Maske aufgesetzt, damit ja niemand dumme Sprüche fallen lässt, weil es hätte mich sowas von aggro gemacht. Aber eine Maske aufsetzen ist eben auch keine Lösung, denn es ist brutal anstrengend und sehr schlecht für die Psyche, wenn man die eigene Trauer verstecken muss, um unsensiblen Menschen aus dem Weg zu gehen...
War gestern beim HA, weil ich einfach permanent müde bin, mich schlecht konzentrieren kann. Er meinte, ich hätte meine Trauer zu sehr "verdrängt" mit meiner Maske und eine posttraumatische Belastungsstörung diagnostiziert... Ich wurde dann ziemlich wütend und habe zu ihm gesagt: "Warum haben Sie mir dann beim Tod von Sarina kein Arztzeugnis ausgestellt für drei oder vier Tage? Damit ich einfach heulen, schreien kann?" Er: "War ja nur ein Hund..." Ich: "Super, dann bedanke ich mich mal herzlich bei Ihnen. Denn jetzt kann ich wegen meiner Abschlussklasse nicht fehlen in der Schule, damals habe ich darum gebettelt, und Sie haben mir nicht geholfen."

Ich könnte kotzen... (sorry)...

Suzi

Sunny11 meine Mutter sagte amb2tag ich soll das hundefutter ins tierheim bringen es ist ein 50kg Sack ich haben ihn erst gekauft
Dann bin ich mal richtig auf 100 gegangen
Sie redet nicht mal mehr von ihm

Katrin1812

Sunny11 Ich habe mir die Sätze von Dir an Deine Mutter kopiert und werde sie ausdrucken. Und genau das werde ich meiner Mutter sagen, wenn ihr nächstes Unverständnis kommt. Ich kann den Kontakt halt nicht auf Distanz halten oder abbrechen, da sie beide ein hohes Lebensalter erreicht haben und sehr schwer krank sind. Natürlich will ich wissen, wie es ihnen geht. Da jeder Tag der letzte sein kann, mit ihren Erkrankungen. Dein Beitrag war jedenfalls eine große Hilfe auf meine diesbezügliche Fragestellung.

Sunny11

Manu unfassbar dieser Arzt
Ich kann so eine Arroganz nicht verstehen wo man docj überall lesen kann das die Trauer um ein Tier mindestens genauso, wenn nicht noch stärker ausfallen kann als bei einem Menschen

Der sollte seinen Beruf überdenken

Ich hasse Ärzte sowieso , egal welche

Ja du hast schon recht, wenn man solchen Menschen nicht aus dem Weg gehen kann ist es sehr schwierig und wie man jetzt bei dir sieht sehr belastend

Gut dass du jetzt Chana hast , sie kann dir jetzt wenigstens eine Stütze sein

Ich schlafe seit 10 Wochen so gut wie garnicht
Ich halte zwar absolut nichts von Schlaftabletten und hab noch nie welche genommen aber jetzt kann ich nicht merke und Werde mir welche verschreiben lassen

Bin jetzt so durch , ausgelaugt, antriebslos , müde, kann mich zu nichts mehr aufraffen

Stefanie

Manu dein Arzt ist einfach ein Arsch. Kann man nicht anders sagen. Ich habe damals zu meinem Arzt gesagt es geht mir so furchtbar schlecht wegen meinem Hund und ich kann einfach nicht zur Arbeit. Er hatte mich ohne weitere Fragen krank geschrieben.
Ja - eine Maske aufsetzen ist nicht gut. Ich habe den Menschen von denen ich weiß dass die es eh nicht verstehen gar nichts erzählt. Um mich selbst zu schützen.

Tina61

Liebe Katrin, fühl dich gedrückt. Schrecklich, was passiert ist. Ich. Musste mich vor 9 Wochen von meinem geliebten Hund nach 17 Jahren verabschieden und es tut immer noch fürchterlich weh. Wir waren auch 24/7 zusammen und auch er ist mit zur Toilette. Ich ertappe mich dabei, dass ich wartend auf die Tür sehe und auf dass „buff“ warte, wenn seine Schnauze die Türe aufgestoßen hat und ich sein Gesicht sehe. Aber das wird nie mehr passieren 😥 Auch die Stille, die Leere im Haus setzen sehr zu. Ich muss auch heute noch viel weinen aber meine Familie geht dann drüber weg und das ist mir in dem Moment auch lieber so. Ich weiß, dass sie auch trauern aber sie hatten ein anderes, aber auch gutes, Verhältnis zu ihm, das weiß ich.
Schreib dir hier alles von der Seele, denn im Grunde machen wir alle das selbe durch. Der normale Alltag ist noch weit entfernt und wird auch nie wieder so sein.
Weil du schreibst, du wärst zu alt für einen anderen Hund: eine Gassi-Bekannte hat mit Mitte 80 vor drei Wochen einen 10 Jahre alten Hund aus dem Tierschutz aufgenommen, weil sie ohne Hund nicht sein kann. Ein ganz lieber Kerl und ich freue mich, dass er nochmal ein Zuhause gefunden hat. Sie ist offiziell Pflegestelle und wenn was mit ihr sein sollte, kümmert sich der Verein, sollte sich keine Lösung für den Hund finden. Du siehst, vieles ist möglich.
Wie allen hier, auch mir, wünsche ich viel Kraft um mit diesem Verlust irgendwie klarzukommen.
Liebe Grüße Christina

Katrin1812

Tina61 Zuerst auch an Dich mein tief empfundenes Beileid und eine Umarmung.
Es gibt am Tag gefühlt 1000 Assoziation die mich an ihn erinnern. Ob es jetzt das beste Beispiel ist, weiß ich nicht. Gestern hörte ich die DHL im Haus. Gott hat er sich dann immer fürchterlich aufgeregt. Gestern nur Stille.
Ich habe eine Socke von mir gefunden, die der Spitzbube mir einfach Mal geklaut hat. Er hat das gerne gemacht und gegen ein Leckerli mir zurück gegeben.
Er war ein weißer Kurzhaar Chihuahua, der stark haarte. Seine Haare werde ich nie komplett aus der Wohnung bekommen. Und so könnte ich unendlich weiter aufzählen, von den Ritualen und weiß Gott wie weit.
Jedenfalls 1000 Mal am Tag eine Erinnerung, 1000 Mal ein Stich in's Herz. Die Stille und die Leere setzen mir auch massiv zu. Auch der Schlafentzug setzt mir stark zu.
Nein, ich habe viele Gründe, warum es keinen neuen Hund geben wird. Gesundheitliche Gründe ist vermutlich der Hauptgrund. Ich habe mehrere chronische Erkrankungen. Ich bin ja auch in Erwerbsminderungsrente. Aber auch weitere Gründe,. Es wäre einfach unverantwortlich mir und dem Tier gegenüber. Zumindest da ist meine Familie meiner Meinung bzw. haben es mir sofort vorgeschrieben.
Zu meiner Familie habe ich gerade in einem anderen Beitrag ausführlich geschrieben. Nur nochmal kurz, sie erwarten von mir, dass ich sofort wieder funktioniere, was aber nicht geht. Ich habe Angst, dass meine Familie an meiner Trauer zerbricht. Grundsätzlich zählt nur ihre Meinung, ich habe mich unterzuordnen. Anders funktioniert es eben nicht. Gut auf einer Distanz von 300 km war das irgendwie immer machbar.
Ich würde mich sehr freuen, wenn Du vielleicht nochmal schreibst.
Liebe Grüße
Katrin

Manu

Sunny11

Naja... ich habe mein Arztwahl heute auch überdacht. Er wollte mir sogar Psychopharmaka verschreiben, was ich strikt abgelehnt habe.

Als ich Sarina erlösen musste und ich um ein Arztzeugnis für 2-3 Tage gebeten habe unter Tränen, hat er gesagt, ich soll zur Arbeit, das würde mich ablenken. Also musste ich unbezahlten Urlaub beziehen für drei Tage.

Ja, besorg dir was zum Schlafen. Schlaf ist wichtig und heilsam...

Suzi

Also ganz ehrlich ich habe 2023 meinen Onkel verloren 2024 meine Tante beide kebend in Serbien ich war als Kleinkind und später immer dort wo sie verstorben sind ich dachte das wäre trauer und sie waren was sehr sehr besonderes für mich
Trauer habe ich mit 55 Jahren erst gehabt und jetzt noch was mit meinem Körper und sele passiert das ist Trauer und ich musste erst googeln was überhaupt los ist mit mir
Das ist Trauer!!!
Aber ich bin meinem barros nie böse deswegen jeder scmerz und Träne ist er wert
Ich vermisse ihn soooo sehr
Du fehlst einfach du fehlst sooi sehr ❤️🌺

Freesendeern

Katrin1812 Mein herzliches Beileid zum Verlust deiner Fellnase liebe Katrin. Ich wünsche dir viel Kraft und Trost. Nimm dir Zeit zum Trauern. Erinnere dich an die schöne Zeit mit ihm. Wie lange die Trauer anhält, kann dir niemand sagen. Trauer ist ein Gefühl, das einem zeigt wie sehr man etwas vermisst. Vermutlich vergeht sie nie ganz, es wird nur irgendwann leichter damit umzugehen.

Joy

Katrin1812
Mir ging folgender Text von Nena " Wunder geschehen " durch den Kopf:
Einige Auszüge:

Auch das Schicksal und die Angst kommen über Nacht.
Ich bin traurig, gerade hab ich noch gelacht und an so was schönes gedacht.
Immer weiter, immer weiter gerade aus, nicht verzweifeln, da holt Dich keiner raus.
Komm steh selber wieder auf.

Das ist in Deiner Situation sicherlich zu verfrüht, aber ich habe es später, nach einer langen Zeit, mir immer wieder mal ins Gedächtnis gerufen.

Ein Teil von uns wurde uns genommen. Wir mussten unseren über alles geliebten Begleiter gehen lassen.
Die Gefühle könnten einer "Amputation" gleichen.
Wir bleiben allein zurück.

Es ist ein langer und schwerer Weg...

Komm gut durch diese Nacht.

Vielleicht kannst Du alles, was Dir mit diesem Arzt widerfahren ist, aufschreiben.
Das was Dir auf der Seele liegt und das, was Du ihm
"entgegen schleudern" möchtest.
Dann ist es erstmal aus Dir " heraus".
Du kannst dann überlegen, wie Du weiter damit umgehen möchtest.

Katrin1812

Stefanie

Katrin1812 doch liebe Katrin, es wird mit der Zeit ein wenig besser. Emma ist jetzt seit 5 Monaten nicht mehr bei mir und es geht mir schon besser als in den ersten Wochen. Ich weine nach wie vor jeden Tag. Sie fehlt mir unheimlich, es tut weh wenn ich an sie denke und ich rede jeden Tag mit ihr. Aber diese Phasen werden kürzer. Ganz vergehen werden sie vermutlich nie.

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