Heute sind es 35 Tage ohne Paule.
Ich habe die Augen aufgeschlagen und gespürt, heute wird es wieder einer dieser ganz schlimmen Tage. Seit heute morgen bin ich nur am weinen.
Wenn ich mit Donna unsere Runde laufe, sehe ich dich vor uns laufen, wie du an deinen Stellen schüffelst, dich nach mir umdrehst und fragend anschaust. Ich sehe dich neben mir stehen und möchte meine Hand ausstrecken um dich zu streicheln, möchte meinen Kopf an deine Stirn drücken und deinen Duft einatmen. Du hast immer so gut gerochen und so schönes weiches Fell gehabt. Dich neben mir auf der Couch im Arm zu halten hat mir immer so viel Frieden und Glück beschert.
Nach dem Spaziergang sage ich zu Donna "Komm, Pfötis sauber machen" aber ich kann es nicht mehr zu dir sagen. Ich bereite das Futter zu und sage "Einmal Donna" aber ich kann keinen zweiten Napf füllen und sagen "Und einmal Paule" , es fühlt sich so verdammt unvollständig und falsch an. Ich schaue auf dein Hundebett im Wohnzimmer und sehe dich darin liegen, es schmerzt so sehr. Jetzt liegt Donna ab und an darin. Im Schlafzimmer deine Hundebox vor meinem Bett, nur dass ich dich Nachts nicht mehr träumen höre oder aufwache weil du im Traum mit den Beinen strampelst und gegen das Bett klopfst. Auch da liegt nun Donna ab und an.
Kein Ohrenkitzeln mehr vor der Haustüre damit du dein nasses Fell ausschüttelst, kein Paule mehr den ich abtrocknen kann.
Kein Paule mehr der die Toilettentüre aufstößt um zu schauen wo ich bin und was ich mache. Sheriff habe ich dich manchmal genannt mit deinem Schäferhundtypischen kleinen Kontrollzwang.
Egal wie Scheiße es mir in den letzten 12 Jahren ging, du warst immer da. Du warst der Grund für den es sich gelohnt hat aufzustehen und weiter zu machen. Diese Verantwortung, Fürsorge und Liebe zu dir haben das Leben lebenswert gemacht. Dann ist Donna nach 7 Jahren Zweisamkeit zu uns gestoßen, die kleine Ausreißerin.
In drei Tagen habe ich Geburtstag. Nach meiner Scheidung sind wir über meinen Geburtstag immer weg gefahren. Ich habe mich nie einsam gefühlt denn ich hatte ja euch beide. Ich war zufrieden damit und habe nichts weiter gebraucht, denn ihr beide habt mir so viel gegeben. Jetzt wird es der erste Geburtstag in 12 Jahren ohne dich sein und mir wird ganz schlecht dabei.
Du fehlst mir so schrecklich, es fühlt sich an als hätte man mir die Luft zum Atmen genommen und ein Messer in den Bauch gerammt. Und die Zeit macht es einfach nicht besser. Ich liebe dich mein Paulebär.