Mein Labi Othello musste am 11. April von uns gehen. Ich kann es gar nicht glauben, dass es schon fast zwei Wochen ohne ihn sind und wie ich diese Zeit überhaupt überstehen konnte.
Ich bin so traurig, aber ich mache weiter. Ich habe auch noch ein Kind und andere Tiere, für die ich natürlich auch da sein will. Ansonsten habe ich mich von meinem Umfeld sehr zurückgezogen. Außenstehende verstehen es nicht, wie es ist zu einem Hund eine besondere Bindung zu haben. Natürlich sagen viele, sie verstehen es genau, wie es mir geht und dass ein Hund ein Familienmitglied ist, aber schlussendlich tun sie es nicht und es sind nur leere Worte. Sie haben keinen Hund oder überhaupt Tiere und von einigen kommt es mir auch einfach nur geheuchelt vor (nicht alle, aber ihr kennt doch alle so Menschen, von denen man ohnehin das Gefühl sind, sie sind falsch - und dann gerade von denen ein geheucheltes Beileid zu bekommen, kann ich gar nicht ertragen).
Meine Schwiegermutter hat mit mir sogar zu streiten angefangen, weil sie am Ostermontag noch andere Leute zu UNS nach Hause miteinladen wollte und ich gesagt hab, dass ich das gerade nicht will, weil ich traurig bin und mich nicht unterhalten mag. Sie sagte immer wieder (über 1 Stunde), dass sie das nicht versteht, das Leben muss weitergehen, ein Hund ist kein Mensch usw. So viel zu Mitgefühl und Respekt.
Nun zu dem, was ich versuche, ob es mir hilft - ich mache demnächst eine Gassigänger-Schulung im Tierheim mit und will dann mit den Hunden dort spazieren gehen. Hab erst gefragt, ob sie überhaupt noch jemanden brauchen, weil die Tierheime ja oft mit Helfern schon überlaufen sind. Aber sie meinten, nein, können sie gerne brauchen. Mein Gedanke ist, dass ich den Hunden dort zumindest ein Stück helfen kann und dort was Gutes tun kann. Ich weiß nicht, ob es helfen wird, aber ich versuche es.
Ich liebe meinen Hund über alles und niemand kann ihn je ersetzen. Andere Hunde und Tiere mag ich trotzdem und ich freue mich trotzdem jedes Mal, wenn ich einen Hund sehe. Das hat für mich gar nichts mit meinem Othello zu tun. Hunde sind im Gegensatz zu vielen Menschen immer ehrlich, nicht falsch und hintenrum, und grade raus - das mag ich.
Ansonsten hilft es mir auch mit meinem Mann und Kind über Othello zu sprechen, was er alles angestellt hat, wo wir überall waren usw. Auch die Sicht der Dinge meiner Tochter gefällt mir - sie sagte z. B. zu mir "Mama, du brauchst gar nicht traurig sein, Othello ist jetzt oben im Himmel, schaut runter und Gott gibt ihm Wassermelone, weil er die so gerne mag".