Sarina und ihre Demenz...

Maximus

Hallo du

Zuerst lass mich dir Anererkennung zollen für all deine Kraft die du für deinen Liebling aufbringst.
Leider hatte ich so eine Situation nicht und kann mir schwer vorstellen wie es ist wenn der eigene Liebling Dement wird.
Wie du richtig geschrieben hast, trauern hier viele um Ihre besten Freunde so auch ich um meine Minka =.(.
Mein Rat wäre für sie dazusein und bis zum bitteren Ende durchzuhalten, Nimm all die schöne Zeit zu 2 mit der kleinen Sarina als Motivation! Schau dir regelmässig Bilder/Videos aus einer fröhlicheren Zeit an und lass dem herzen als Hundemama freienlauf <3!
Wenn es zu schwer wird bezieh deine Familie mit ein und redet gemeinsam über die tolle Zeit und Bereicherung die Sarina in euere Welt gebracht hat.
Vielleicht gelingt es dir daraus neuen Mut als Ihre Vertrauensperson zu schöpfen =)
Viele hier würden sooo gerne ihre Lieblinge noch einmal umarmen auch wenn sie nicht mehr ganz anwesend sind bleiben es doch unsere Herzen auf 4 Pfoten <3

Manu

Maximus, vielen herzlichen Dank für deine lieben Worte.

Leider habe ich niemanden mehr in der neuen Stadt, in der ich lebe.
Sarina hat einen schönen Platz bei der Hundesitterin, während ich arbeite, aber es ist unglaublich teuer - 1000.- Franken pro Monat. Und an den Wochenenden oder abends ab 17 Uhr darf ich sie nicht mehr kontaktieren, da sie mir 20.- pro Minute berechnet.

So allein ist es echt schwer, aber ich ziehe es durch bis zum letzten Atemzug von Sarina.

Herzliche Grüsse Manu

Stefanie

Liebe Manu,
Ich kann Dir leider keinen Ratschlag geben, unsere Hunde wurden gar nicht erst so alt dass sie davon hätten betroffen sein können.
Ich verstehe aber Deine Sorgen und Gefühle. Nun ist es ja so, dass Demenz für den Menschen und bestimmt auch für den Hund bedeutet, dass sie all das ganz anders empfinden. Übersetzt bedeutet Demenz
"...vom Geiste weg getreten", was sich ja auch bei Deinen Schilderungen bestätigt. Für Deine Hündin ist es vermutlich deutlich weniger Stress als für Dich, da sie es alles anders wahrnimmt. Ich möchte das hier gar nicht runterspielen, ich kann fühlen wie es Dir geht. Aber ich denke so lange Du das Gefühl hast dass sie noch nicht gehen will, geht es ihr noch entsprechend gut. Unsere Hunde zeigen uns ganz deutlich wann ihre Zeit hier bei uns zu Ende ist. Das kann ich Dir mit Sicherheit sagen. Auch wenn es Dir schwer fällt, was ich Dir ohne Frage glaube, auch wenn es Dir Angst und Sorgen macht, genieße trotzdem jeden Tag mit ihr so lange sie noch Lebensfreude hat. Sie ist immer noch Dein Mädel. Wenn auch irgendwie anders. Viel zu schnell wird das heute zum gestern. Und glaube mir, dann wirst Du keine Stunde bereuen die Du mit ihr hattest. Ich würde meine Seele dem Teufel verkaufen (ich weiß das darf man nicht sagen - aber alle hier wissen was ich meine) - wenn ich dafür noch etwas mehr Zeit mit meinem Seelenhund hätte. Halte an den schönen Zeiten fest, sie tragen euch durch diese Tage...
Ich wünsche Dir von Herzen alles Liebe!
Stefanie mit EMMI ♡ im Herzen

Manu

Liebe Stefanie

Das hast du wunderschön geschrieben - mir laufen die Tränen runter, und doch fühle ich mich so getröstet.

Ich danke dir von ganzem Herzen für deine wahren und starken Worte!

Ich wünsche dir viel Kraft!

Herzlichst Manu

Freesendeern

Ach liebe Manu, ich weiß das es sehr anstrengend ist. Meine Omi war ja auch eine Zeit lang so, das sie die Nacht zum Tag gemacht hat. Sie ist umher gewandert, hat ohne Ende gebellt, wollte ständig raus, an Schlaf war kaum zu denken. Ich war mehr als genervt, aber sie konnte ja nichts dafür. Und heute würde ich alles dafür geben, wäre sie doch nur noch bei mir.

Manu

Sarina hat übers Wochenende vergessen, wie man frisst... Sie hat Hunger, aber begreift nicht mehr, wie es mit der Aufnahme von Futter und Schlucken funktioniert.

Und dennoch ist diese Lebensfreude und der schöne Kontakt zu anderen Hunden da.

Himmel noch mal... Ich bin total am Anschlag...

Und sie entfernt sich mehr und mehr von mir... Sie schottet sich ab.

Ich fühle mich so hilflos, ausgeliefert, einfach nur schrecklich...

17 gemeinsame Jahre durch dick und dünn. Ich kann doch nicht einen Hund erlösen, der mich hellwach anblickt und so "lebendig" ist.

Verzweifelte Grüsse

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Manu
Liebe Manu, ich weiß genau was du meinst. Meine kleine Maus war gegen Ende leider auch schwer Demenz. Ich war mit der Situation total überfordert. Auch meine Kleine ist die ganz Nacht und auch tagsüber herumgewandert. Hat einfach keine Ruhe mehr gefunden. Futter nur mehr aus meiner Hand gefressen und sie war komplett Orientierungslos. Ich habe die halbe Wohnung mit Matratzen ausgelegt, weil sie immer wieder umgefallen ist oder plötzlich irgendwo raufspringen wollte und so nach hinten gekippt ist. Bei unseren kurzen Gassirunden mußte ich sie die Stiegen rauf-und runtertragen. Kaum wieder zu Hause angekommen, hat sie in die Wohnung gemacht. Aber ich konnte nicht loslassen und habe in den letzten Wochen aus Kummer 5kg abgenommen. Bin auch nur mehr zu Hause gewesen, weil ich Angst hatte sie alleine zu lassen. Auch mein Tierarzt wollte nicht einschläfern, bis sie letzendlich unkontrollierte, schreckliche Krampfanfälle bekommen hat. Nach dem 3. konnte ich das nicht mehr mitanschauen und meinem Schatz das nicht mehr antun. Jetzt ist sie seit einem Monat nicht mehr bei mir und ich glaube es zerreißt mir das Herz. Sie fehlt mir so sehr. Heute denke ich "hätte ich doch nur noch länger gewartet." Aber wie wäre es zu Ende gegangen? Was hätte sie noch von ihrem Leben? Durch meine Entscheidung hatten wir zumindest die Möglichkeit, das sie friedlich, ohne Stress in meinen Armen eingeschlafen ist. Liebe Manu, ich wünsche dir, daß du den richtigen Zeitpunkt findest, deinen Liebling gehen zu lassen. Ich weiß, wie schwer es gerade bei einem Demenzkranken Hund ist diese Entscheidung zu treffen.
Alles Liebe Lexi

Bella

Liebe Manu, ich bin wie wir alle hier wohl sehr ratlos...trinkt sie denn noch? Viele liebe Grüße und ganz viel Kraft...🙏😥

Manu

Ja, sie trinkt. Seit ein paar Tagen frisst sie aber nicht mehr so gut wie vorher, vielleicht wegen der Demenz?

Liebe Grüsse Manu

Stefanie

Liebe Manu… das liest sich leider gar nicht gut. Wenn ein Hund (aus welchem Grund auch immer) nicht mehr fressen kann/will dann sollte das schnellstens abgeklärt werden. Demenz ist ja die eine Möglichkeit, eine andere Erkrankung wäre aber auch eine Möglichkeit.
Ich persönlich finde da muss man ganz genau abwägen was noch vertretbar ist und was nicht mehr. Auch wenn sie jetzt noch einen fitten Eindruck macht - zum einen können Hunde alles ganz gut verbergen, und zum anderen stellt sich hier natürlich die Frage wie lange hält sie ohne Futter durch? Es ist aufgrund der Demenz eine Gratwanderung und man muss sie ja auch ganz gut beobachten, was verändert sich, wie kommt sie mit der Veränderung klar usw. und ab wann wird es dann kritisch oder gar gefährlich.
Unsere Emma hat mir sehr deutlich gezeigt dass ihre Zeit hier bei mir zu Ende geht und sie ihren Koffer für die Weiterreise gepackt hat. Unter anderem dadurch dass sie sich zurück gezogen hat. Und zwar ausschließlich von mir. Und sie war mein Hund. Mein Seelenhund. Ich habe mir alles mögliche schön geredet und mich an jeden Strohhalm geklammert. Habe es verdrängt. Bis zu dem Tag an dem Emma ganz deutlich zu verstehen gab: es ist genug. Totale Futterverweigerung und mir aus dem Weg gehen. Ihren Garten hat sie hingegen noch vehement bis ein paar Minuten vor ihrem Tod verteidigt. Auch als die Tierärztin kam hat sie noch gebellt. Aber diese sagte uns dass wir den richtigen Zeitpunkt haben. Denn ich war mir da zuletzt auch sehr unschlüssig, eben weil sie einerseits noch ein ganz munterer Hund war - so meine Einschätzung. Die Tierärztin sah da aber etwas ganz anderes. Und so haben wir sie gehen lassen. So lange sie noch Hund war und nicht ein Häufchen Elend.
Liebe Manu, keiner kann. Dir diese Entscheidung abnehmen. Ich wünsche Dir (egal wie diese Entscheidung ist) dass Du sie FÜR Dein Mädel treffen kannst. Vielleicht sprichst Du auch nochmal mit einem neutralen Tierarzt darüber.

Manu

Liebe Stefanie

Danke für deine offenen Worte, die mir zwar Tränen in die Augen treiben.
Als ich sie heute um 16 Uhr bei der Hundesitterin abgeholt habe, ist sie mit den anderen Hunden herumgetobt, was das Zeug hält. Die Hundesitterin (sie hat eine Ausbildung zur Hundetrainerin) meinte, dass Sarina noch nicht gehen möchte. Da stecke so viel Lebensfreude in ihr und Freude an Spaziergängen und Spielen.

Da bin ich weitaus kritischer, denn ich werde nicht zulassen, dass meine Kleine "verserbelt", wenn du verstehst, was ich meine. Heute und morgen werde ich sicher noch keine Entscheidung treffen, sondern noch weiterhin beobachten und mein Bestes geben. Sie soll keine Schmerzen haben und in Würde (!!!) gehen dürfen.

Zum Glück hat sie im Moment noch etwas Reserven bezüglich Gewicht, da sie in den letzten zwei Monaten gefuttert hat wie eine Verrückte.

Nochmals Danke für deine Offenheit - und mach dir keine Sorgen: Ich weiss, dass ich in den nächsten Tagen vor einer schweren Entscheidung stehe.

Traurige Grüsse Manu

Manu

Die Hundesitterin hat heute gemeint, dass Sarina nur noch püriertes Futter fressen kann.

Im Oktober 2023 mussten ihr 24 Zähne entfernt werden. Das Fressen war danach nie ein Problem. Es gab halt eben Nassfutter. Hie und da gab es auch was zum Kauen (getrocknete Rinderhaut), was sie geliebt hat.

Seit einer Woche "mäkelt" sie. Ich koche Lachs, Pute, habe verschiedene hochwertige Dosenfutter hier. Sie steht pünktlich in der Küche und will ihr Fressen. Und sobald ich es ihr hinstelle, schnuppert sie daran, rümpft die Nase und läuft weg.

Wenn ich dann esse, kommt sie, und will genau das, was ich esse: Kartoffeln, Reis, Teigwaren, Salat, Karotten... und frisst es auch, was sie sonst nie anrühren würde. Also grundsätzlich kriegt sie nichts vom Tisch, ich habe es jetzt einfach mal dreimal getestet...

Sie hat auch oft Aufstossen nach dem Fressen. Vielleicht wieder eine Gastritis??? Die hat sie seit klein auf immer regelmässig.

Ich werde morgen den TA konsultieren.

Verzweifelte Grüsse Manu

Stefanie

Manu Liebe Manu,
Du wirst den Zeitpunkt erkennen, da bin ich mir ganz sicher. Ich antworte hier gleich auf deine beiden Beiträge. Ich verstehe es zu 100% was du damit meinst, sie in Würde gehen zu lassen. Da bin ich ganz bei Dir. Und keiner kennt unsere Hunde so gut wie wir selbst.
Ich würde ihr einfach das zu Essen geben was sie mag. Und wenn es dein Essen ist, dann pürierst Du eben das. Mach ihr noch eine schöne Zeit und verwöhne dein Mäusle so gut es geht ♥️

Manu

Ihr Lieben
Ich war heute beim TA. Sarina hat zum Glück "nur" eine Gastritis und Schmerzen. Deshalb verweigert sie das Fressen.
Der TA meinte, er habe noch nie einen so alten Hund gesehen mit einem so gesunden Fell, einer so schönen Haut und einem so enormen Lebenswillen. Die Kleine hat sich auf dem Tisch benommen wie eine "Wildsau", nach der Blutabnahme mit dem TA gespielt und tüchtig gefressen.

DANKE, DASS ES EUCH GIBT HIER!

Herzliche Grüsse Manu

Anton

Dann ist es noch nicht Zeit. Genießt sie zusammen.

Manu

Hallo ihr Lieben
Gerade habe ich die Blutwerte von Sarina vom TA erhalten.
Leber und Nieren top!
Aber: Die Pankreaswerte sind extrem hoch. Der TA meinte, in diesem hohen Alter wagt er es nicht mehr, Medis für die Bauchspeicheldrüse nebst ihren anderen Medis einzusetzen.

Kennt jemand etwas Pflanzliches, was helfen könnte?

Herzliche Grüsse Manu

Suse

Hallo, meine Deutsche Dogge hatte das auch. Ich habe ihm damals Pancreas gegeben. Ist vom Schwein. Aber das war damals noch viel günstiger. Hat ihm geholfen.

Manu

Hallo ihr Lieben
Sarina hat gestern auch noch Durchfall bekommen. Dafür musste sie nicht mehr erbrechen.
Der TA meinte am Telefon, ich soll abwarten bis Montag, bis alles anschlägt. Das hat mich etwas irritiert. Ich denke, es ist ein Notfall, wenn ein so alter Hund erbricht und Durchfall und Krämpfe hat.
Ich habe dann in die Uniklinik in Zürich angerufen, ob ich ihr Medis aus meiner Hausapotheke geben darf: Bioflorin (Durchfall) und Motilium (Erbrechen). Die Ärzte haben gesagt, es ist total ok, denn die Wirkstoffe meiner Medis sind die gleichen, die sie auch einem Hund in meiner Situation geben würden.
Ich habe dann auch lange für Sarina gekocht (mit wenig Hoffnung, dass sie es frisst): pürierter Eintopf mit Trutenfleisch, Karotten, Apfel und Haferschleim. Puuuh... es hat ihr total geschmeckt. Sie hat dann auch tief und gut geschlafen, und sie macht einen entspannten Eindruck heute Morgen auf mich. Aber sie wirkt etwas "matt", vor allem auf dem Morgenspaziergang vorhin.
Das Wochenende wird jetzt entscheiden.

Mein Haushalt sieht aus, als ob eine Bombe eingeschlagen hätte. Medis, Spritzen, Hundefutter hier und da... Aber es kommt jetzt kein Putzgewusel und kein Staubsauger zum Einsatz, damit die Kleine Ruhe hat. Stattdessen läuft Entspannungsmusik in Endlosschleife, die sie gerne mag.

Danke, dass es euch gibt. Ihr schickt mir gerade sehr viel Kraft, dass ich ruhig und gelassen auftreten kann.

Anton

Ich schicke Dir ganz viel Kraft.

Lissylein

Manu das kann ich sehr gut verstehen. Meine Süße wurde am Donnerstag nach langer Krankheit eingeschläfert. Die letzten Monate waren für mich auch sehr belastend: kaum noch Kontakte, weil sie nicht mehr so viel raus konnte, überall blut und sie konnte den Kot nicht mehr halten, sie wollte, dass ich immer nur bei ihr sitze und kam schwach immer hinter mir her. Ein Tag war besser, dann wieder schlecht. Ich hatte Angst, den Zeitpunkt zu verpassen. Jeder sagte, ich würde es merken. Sicher war ich mir nicht. Am Donnertag habe ich die Tierärztin zu mir nach Hause bestellt. War mir immer noch nicht sicher, aber sie sagte, es ist jetzt an der Zeit. Sofort schossen mir die Tränen los und ich habe 2 Tage nur geweint. Übrigens haben auch viele gesagt, es darf mich nicht krank machen. Auch ich neige zu Depressionen und würde raten zu deinem Hausarzt zu gehen. Ich wünsche dir ganz viel Kraft.
Ganz liebe Grüße
Claudia

Manu

Liebe Claudia

Oh ja, das kenne ich. Im Alter muss man sich voll und ganz dem Rhythmus des Hundes anpassen - und niemand hat Verständnis dafür. Und immer nur zu Hause ohne soziale Kontakte macht depressiv. Ich fühle mich auch auf der Arbeit mehr und mehr ausgeschlossen, weil ich an gemeinsamen Anlässen nicht mehr teilnehmen kann und dann halt doofe Sprüche fallen wegen meines Hundes.
Zum Glück habe ich nun eine Woche Ferien und kann mich um meine Kleine kümmern und sie mit dem grässlichen Brei, den ich koche, verwöhnen. Seither erbricht sie nicht mehr. Aber sie ist sehr müde, mag kaum raus. Wir kämpfen gemeinsam, resp. meine Kleine macht toll mit und kämpft.
Doch, ich vertraue darauf, dass sie mir mitteilt, wenn sie gehen möchte. Darum sage ich ihr immer wieder: Hey, es ist so schön, dass es dich gibt. Ich bin dir unendlich dankbar, dass wir 17 wundervolle Jahren zusammen erleben durften. Bitte sag mir, wenn du gehen möchtest...

Herzlichst Manu

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