Hallo
Bei meinem letzten Hund (Nieren und anschliessend totales Organversagen innerhalb von drei Tagen) vor knapp 18 Jahren habe ich nur Lähmung empfunden. Ich war wie weggetreten, konnte nichts mehr essen, habe 10 kg verloren. Ich war derart verzweifelt, dass ich nicht mal schreien oder weinen konnte. Ich habe mich wie in einer dunklen Wolke gefühlt. Dazu kam, dass ich zwei Tage später eine neue Stelle antreten musste. Für mich war dies unvorstellbar.
Damals hatte ich aber liebe Menschen um mich herum, die mich ermutigt und sehr viel Verständnis gezeigt haben. Ich habe es dann tatsächlich geschafft, zur Arbeit zu gehen. Es ging so stressig zu und her, dass ich gar keine Zeit hatte, zu trauern. Nach einem Monat bin ich zusammengebrochen: Diagnose: Posttraumatische Belastungsstörung. Ich war halbtags in einer ambulanten Klinik. Dort habe ich gelernt, dass ich trauern darf / muss.
Bei mir steht wieder ein Abschied bevor - von meiner Seelenhündin. Ich werde die Trauer zulassen diesmal. Sicher werde ich versuchen, so bald wie möglich wieder unter die Leute zu gehen (Arbeit), mich austauschen auf einsamen Spaziergängen mit anderen Hundehaltern. Zu Hause werde ich wahrscheinlich nicht oft sein, nur zum Schlafen und Duschen. Weil mich die Leere und die Erinnerungen erdrücken würden.
Ich werde mich intensiv mit der Frage beschäftigen, ob meine Kleine wirklich will, dass ich so sehr leide, weine und verzweifelt bin. Denn ihr Lebensziel war immer, mich fröhlich und glücklich zu sehen. Ich habe mir auch ein Tagebuch gekauft, in welchem ich Briefe und Gedanken an meine Kleine aufschreiben kann. Sicher werde ich auch viel sprechen mit ihr, auch wenn sie nicht mehr da ist. Sie wird mein Schutzengel sein.
Und vor einem Jahr habe ich mir über dem Herzen einen Tattoo stechen lassen mit einem schönen Bild von ihr.
Ich wünsche dir ganz viel Kraft.
Herzliche Grüsse Manu