Liebe Community,
nun ist mein Julchen schon über zwei Monate tot und ich finde erst jetzt zu Euch.
Die vergangenen Wochen waren unfassbar schwer für mich, doch gestern Nacht habe ich zum ersten Mal von einer quicklebendigen Jule geträumt und das gab mir Hoffnung auf weitere Träume, wo wir wieder beieinander sein können.
Mein Julchen wäre am 21.12. 13 Jahre alt geworden und vor einem Jahr um diese Zeit hätte ich nie daran gedacht, dass sie einige Monate später nicht mehr da sein soll. Jule hat das Leben geliebt und das auch in ihrem gesamten Wesen ausgedrückt.
Ich hatte Jule damals aus einem Tierheim geholt und es hat sofort zwischen uns gefunkt. In den vergangenen 11,5 Jahren war sie ein festes Familienmitglied. Unser damals zweijähriger Sohn wuchs mit ihr auf, und Julchen begleitete uns überallhin: in den Urlaub, zu Familienfeiern, zu Freunden und auf Partys. Egal wo wir waren, Jule war stets in unseren Patchworktrubel dabei.
Letztes Jahr konnte ich sogar sechs wunderbare Wochen allein mit Jule in einer Rehaeinrichtung verbringen. Damals dachte ich noch, wie gut, dass wir das gemeinsam erleben können.
2024 wurde es dann schwer für sie. Zuerst kämpfte sie im Februar gegen eine schwere Gebärmutterentzündung, von der sie sich jedoch erholte und danach sogar um so viel jünger wirkte. Im Juni folgte dann jedoch die Diagnose Mastzellentumor, und ihr musste daraufhin das rechte Vorderbein amputiert werden. Doch meine Jule meisterte auch diesen Schicksalsschlag mit ihrer unerschütterlichen Lebensfreude und erkundete die Welt fortan auf drei Beinen.
Leider wurde kurz darauf ein weiterer Tumor entdeckt, und vermutlich hatte der Krebs doch schon gestreut. Am 16.09.2024, dem Todestag meiner Oma, verstarb meine Jule ganz plötzlich. Ich konnte nicht bei ihr sein, da sie beim Tierarzt war. Als wir zu ihr fahren wollten, um über die nächsten Schritte zu entscheiden, war sie bereits gegangen. Mein Herz brach an diesem Tag, denn sie war meine Seelenhündin.
Jule, diese lebenslustige, verfressene Hündin, die mich in einsamen Stunden so oft beschützt hatte, war plötzlich nicht mehr da. In der ersten Woche stand ich völlig unter Schock. Wie gerne hätte ich noch mehr Zeit mit ihr gehabt.
Doch so wie Jule in mein Leben gestürmt war, so hat sie es auch verlassen – immer voller Energie, in allem, was sie tat.
Jule war meine erste Hündin und ich wusste, dass es schwer werden wird, wenn sie einmal sterben wird. Doch ähnlich wie bei vielen von Euch, hätte ich nicht gedacht, dass es so schwer wird.
Unter der Woche, im Alltag, kann ich mich gut ablenken und auch am Leben teilhaben. Doch gerade die ruhigen Zeiten sind so schwer und voller Trauer.
Ich wünsche Euch trotz der Trauer einen friedlichen ersten Advent und ein brennendes Lichtlein für all Eure Herzenshunde. Liebe Grüße sendet Solvig