Hallo Liebe Peggy,
Unser Hund ist am 6. November über die Regenbogenbrücke gegangen. Ich will hier seine Geschichte noch einstellen, aber im Moment schaffe ich das noch nicht.
Reden kann ich darüber gar nicht, schreiben tut nicht weniger weh, aber es ist etwas besser. Vielleicht weil man einfach innehalten kann, wenn man merkt, dass die Emotionen einen überrollen.
Er war 14, aber viele seiner Artgenossen werden 16-17 und die hätte er auch geschafft.
Ich habe auch gar nicht das Bedürfnis mit Menschen über diesen Verlust zu reden, die es ohnehin niemals verstehen können. Und ich muss auch meinen Schmerz niemanden erklären, der dafür ungeeignet ist.
Meinen Schmerz möchte ich dort teilen, wo er verstanden wird, nicht nur im Kopf, sondern tief im Innersten. Und das können nur Hundebesitzer, die selbst leiden.
Einen neuen Hund in sein Leben zu lassen, sollte man erst tun, wenn man dafür wirklich innerlich bereit ist.
Wenn man es zu früh macht, will man nichts anderes, als seinen eigenen Schmerz zu täuschen.
Und meistens will man dann noch einen Hund, der optisch dem verlorenen Hund ähnelt.
Das Herz muss erst Platz haben, damit auch der neue Hund darin seinen Platz finden kann.
Und im Moment sind unsere Herzen voller Liebe für unseren verstorbenen Hund, voller Schmerz und Trauer.
Ich persönlich werde keinen Hund mehr haben, es war unser dritter Abschied, den wir nehmen mussten, und das kann und will ich nicht noch einmal ertragen.
Unsere ersten beiden Hunde waren Cocker Spaniel vom Tierschutz. Erst kam Max und 1,5 Jahre später kam Lotte.
Sie musste zuerst gehen. Sie war von 9/99 - 1/2008 bei uns.
Und da hatte ich noch meinen alten Max, und trotzdem bin ich an dem inneren Schmerz fast zerbrochen. Eigentlich war ich zerbrochen und habe innerhalb von 2 Jahren den Schmerz verarbeitet.
Sie starb so plötzlich und unerwartet… Max ging in den 11 Monaten jeden Tag ein bißchen mehr. Er war blind und taub und ohne seine Lotte draußen sehr unsicher.
Und dann, 2 Jahre nach Lotte, da wollte mein Herz wieder einen Hund. Trotzdem hatte ich Angst, dass ich niemals wieder so sehr lieben kann.
Und dann kam er, Linus. Unser erster Welpe. Auf seinen kleinen Pfoten tapste er Tag für Tag mehr in mein Herz herein. Dass ich nochmals so sehr lieben kann, hätte ich nicht gedacht.
Er war mein kleiner Prinz, für ihn habe und hätte ich alles getan. (Und jetzt fängt die Heulerei an)
Also lass Dir die Zeit die es braucht. Irgendwann wirst Du bereit sein, das kann sehr lange dauern, vielleicht auch nicht. Es wird eine Entscheidung Deines Herzens sein, nicht Deines Kopfes.
Und solange Dein Herz noch voll von Lemmy ist, lass ihm diesen Raum. Er hat es verdient. Und Du hast es verdient zu weinen und Schmerz zu fühlen. Das zeigt die Verbundenheit, die immer bleiben wird.
Man mag einen Hund ersetzen können, aber man kann weder Lemmy, noch Linus ersetzen.
Ich drücke Dich zurück.
Liebe Grüße,
WindSpiel