Gestern Morgen wurde meine kleine Hündin Paula überfahren. Ich sah sie am Tor draußen mit der Nachbarskatze, habe gerufen, aber vergeblich. Bin dann neben dem Zaun zu ihr und höre das Auto. Ich hätte nur laufen statt gehen müssen, dann hätte ich es vielleicht verhindert, dachte aber, sie kommt mir entgegen, wie immer. Leider hat sie dann den Weg über die Straße zu den Nachbarn gewählt. Ich habe den dumpfen Aufprall gehört und ihr herzzerreißendes Schreien. Der Fahrer hat nicht mal die Geschwindigkeit verlangsamt, es war nur ein Auto auf der breiten und übersichtlichen Straße, das hätte der Fahrer vermeiden können. Der ist abgehauen. Paula hat geheult wie ein Wolf, als ob sie den anderen Tieren ihr Schicksal mitgeteilt hat, dass sie nie wieder zurück kommt. Sie hatte keine Chance, als wir in der Tierklinik ankamen, ist sie dort an ihren innerlichen Verletzungen gestorben. Es war so schrecklich. So unnötig. Ich mache mir solche Vorwürfe, dass ich sie nicht an die lange Wäscheleine gebunden habe. Sie war ein Engel, sie hat es nicht verdient, unter solchen Schmerzen zu sterben.
Wir haben sie bei uns unter einem Baum in ihrer Kiste mit all ihren Sachen begraben. Ich schaue immer wieder zum Baum, schaue auf die leere Stelle wo ihre Kiste stand, scheue mich vor der Stille drinnen.
Die kleinen Katzen erinnern mich so sehr an sie. Die haben wir vor Kurzem adoptiert, damit Paula nicht alleine ist. Sie ist sehr stolze Mama geworden und hat die beiden wie ihre Kinder behandelt. Heute Morgen haben die Katzen nach Paula gesucht, weil sie nicht beim Öffnen des Schuppens reingestürmt ist. Jetzt liegen sie auf einer Decke an Stelle von Paula neben mir und es ist mir unerträglich sie alleine liegen zu sehen und maunzen zu hören. Ich vermisse meine kleine Paula so sehr und ich fühle mich so schuldig. Nur weil sie ohne Schnur freier war und nirgends hängen blieb. Und morgens war sie doch immer hier und hat alles abgeschnuppert, ob die versteckten Knochen noch da sind. Sie war so süß und so lieb und so jung. Ich bin total verzweifelt