Hallo Piet!
Erst einmal Danke dass du diese Geschichte mit uns geteilt hast.
Tut mir sehr Leid dass du so eine traumatische Erfahrung machen musstest beim Tierarzt.
Da kommen mir beim Lesen direkt wieder die Tränen.
Du kannst allerdings stolz auf dich sein, dass du für Jonny in diesen Augenblicken stark geblieben bist.
Das kann ich von mir (und bestimmt auch einige andere) nicht behaupten.
"Ich sage mir halt nur, dass er nach Tagen der Quälerei viel schlimmer gestorben wäre ...."
Das sage oder denke ich mir auch ständig.
Und wie die Ewa schon schrieb, haben wir alle diese Entscheidung getroffen, obwohl wir wussten (oder zumindest geahnt haben) wie dreckig es uns danach gehen würde.
Ich möchte nicht sagen, dass es der letzte Liebesbeweis ist, aber es ist definitiv der ultimative Liebesbeweis!
Wir werden weiterhin die Möglichkeit haben unsere Liebe zu beweisen.
Auch wenn die Trauer manchmal daran hindert es wahrhaben zu wollen, so versuche ich mir ständig vor Augen zu halten, dass wenn die Zeit gekommen ist, wir alle mit unseren Liebsten wieder vereint sein werden!!
Denn es sind "lediglich" die physischen Körper die nicht mehr leben, aber die Seelen existieren ewig weiter!
Zu deiner Frage:
Ja, es kommt mir noch sehr unwirklich vor.
Aber es ist nicht so, dass ich ihn in der Wohnung oder so sehe.
Oft wünsche ich mir es wäre so. Zumal ich auch von anderen oft davon lese, dass sie ihre Hunde noch ständig sehen.
Dann frag ich mich, warum ich das nicht habe?
Allerdings glaube ich auch noch mitten in der Verdrängungsphase zu stecken.
Wahrscheinlich aus Selbstschutz.
Denn normalerweise müssten einige unserer Rituale noch so fest in mir verankert sein.
Wenn ich mir vorstelle wie oft ich in den letzten Wochen und Monaten täglich seine Wasserschalen aufgefüllt habe.
Er hatte in 3 Räumen jeweils ein Wassernapf und bestimmt hab ich an manchen Tagen bis zu ca. 20 mal die Näpfe alle aufgefüllt.
Teilweise doppelt hintereinander weil ich wenn ich mit den ersten 2 Räumen fertig war, schon wieder vergessen hatte ob ich in dem anderen Raum nun auch frisches Wasser gegeben habe oder nicht.
Oder ich habe bis zum Schlafen gehen meist meine Schule angelassen, da wir manchmal einfach im 20 Min Takt ca. vor die Tür sind zum Pipi machen.
Und wenn ich jetzt nach Hause komme, fällt mir irgendwann auf dass ich meine Schuhe noch an habe und dann kommt die Realisation dass ich die ja jetzt ausziehen kann.
Das sind dann so kleine doofe, fast unscheinbare Momente, die dann nochmal so richtig reinkicken und wehtun.. und dann merke ich auch schnell wie mein Kopf quasi "dicht" macht und sich zwingt an etwas anderes zu denken.
Die so ziemlich einzigen Gedanken, die mir Trost spenden, sind zu wissen, dass es da wo Zacky jetzt ist, keine Schmerzen gibt, keine Ängste, keine Sorgen oder Ähnliches.
Dort gibt es unendliche Liebe, Glück, Spaß, usw. und eben dass unsere Seelen bzw. wir alle irgendwann wieder vereint sein werden.