Ich habe angefangen Briefe an Leila zu Schreiben... mittlerweile sind es 2 Monate her... und ich weine immer noch... Heute habe ich mich nun entschieden meinen ersten Brief hier reinzusetzen... den habe ich einen Tag nach ihrem Tod geschrieben...
Liebe Leila
Die schlimmste Nacht und der schlimmste Tag meines Lebens war heute…. Dein Herz hat um 15.10 aufgehört zu schlagen – und ich war schuld daran…. Ich musste dich schweren Herzens über die Regenbogenbrücke gehen lassen.
Du bist wieder mitten in der Nacht mit deiner chronischen Bauchspeicheldrüsen Entzündung erwacht…. Du hast uns geweckt…. Ich habe mit dir gekuschelt… bis ich gemerkt hab das es wieder so weit ist…
Wir haben dann versucht dir deine schmerztropfen zu geben…. Aber du hast, wie häufig in letzter zeit diese wieder nur zur hälfte genommen. Danach lag ich mit dir in meinen Armen wach – hab über alles nachgedacht, was seit über einem Jahr nicht mehr ok war bei dir…. Und dann habe ich mich um 8 Uhr entschlossen dem Tierarzt anzurufen – und ihm gesagt das ich glaube das es besser sei dich gehen zu lassen.
Ich weiss – ich konnte dich von deinen Schmerzen und allem erlösen – und doch mach ich mir Vorwürfe… hätte ich nicht noch zuwarten müssen?
Du warst, bist und bleibst mein Seelenhund
Viele Jahre hast du mich begleitet, durch dick und dünn… warst für mich da, wenn es mir nicht gut ging, hast du mich getröstet.
Seit du 7 Jahre alt warst hast du diese chronische Bauchspeicheldrüsen Entzündung, wir dachten damals du stirbst…. Und doch hast du uns trotz dieser vielen Schmerzen nochmals 7 Jahre geschenkt.
Wir hatten diese Krankheit relativ gut im Griff – haben immer verssucht dir frühzeitig die Schmerztropfen zu geben – du hast es uns auch immer gut angezeigt, wenn es so weit war.
(Seit ich 2019 selbst eine Bauchspeicheldrüsenentzündung hatte – weiss ich erst was du für schmerzen durchmachen musstes)
Und seit du 8 Jahre alt warst – musste ich dich immer am ersten August und Silvester in meinen Armen halten und hab versucht dir deine Angst zu lindern von dem Geböllert… aber du hast immer so sehr gelitten.
Seit du etwa 12 Jahre alt warst – konnten wir dich nicht mehr ohne Leine laufen lassen… bei jedem Knacks kamst du in Panik – und wir konnten dich nicht mehr abrufen…
Auch hattest du in den Jahren davor und danach immer mal wieder eine leichte Epilepsie…. Aber nie wirklich schlimm… bis auf ein einziges Mal, wo es sehr schlimm war – aber gottseidank kam das sehr selten vor.
2021 kamen dann unsere Enkelinnen – und du warst neugierig auf beide…. Und du hast dich auch an sie gewöhnt…. Da warst du schon 12 Jahre alt…. Und Jala war ja auch noch da.
2022 kam im Februar Winnie zu uns – und auch an sie hast du dich noch gut gewöhnt. Dann kam deine erste Zahnsanierung…. Und das hat mir so weh getan…. Ich hatte Angst um dich… du hast so geweint nach der ersten Spritze…. Und ich mit dir…. Aber du hast die OP gut überstanden…. Danach fing aber glaub langsam deine Unsicherheit an – noch sehr unbemerkt von uns…
Jala hat ja ab Sommer bei ihrem Liebling Alex gelebt und leider mussten wir sie ende 2022 gehen lassen, weil es ihr gar nicht mehr gut ging.
Irgendwann im Sommer 2023 haben wir gemerkt, dass es dir nicht mehr so gut ging… Deine Augenprobleme wurden immer stärker (du hattest von Klein an immer wieder Augenprobleme) und wir mussten sie immer häufiger reinigen, was du immer weniger zulassen wolltest… Auch hast du angefangen bei deinen Bauchanfällen deine Schmerz Tropfen nicht mehr wirklich nehmen zu wollen. Du hast die Hälfte immer wieder ausgespuckt.
Du hast dich immer mehr zurückgezogen, in deine Lieblingsecken, und wolltest deine Ruhe….
Im August 2023 wurdest du 14 Jahre alt…. Und danach wurde es immer schlimmer…. Du wurdest auf einem Auge Blind und das andere Auge war auch schon sehr trüb…. – also eine fast blinde Maus…. Dadurch wurdest du auch immer ängstlicher, unsicherer. Bei kleinsten Geräuschen bist du in meine Arme geflüchtet – ich habe dich so viel getragen, versucht dich zu beschützen…
Auch Besucher, die du kanntest, hast du angeknurrt – dich gewehrt – wolltest dich von niemanden mehr berühren lassen.
Laufen gehen ging auch nicht mehr gut – ich habe dir einen Hunde Buggy besorgt damit du wenigsten noch mitkonntest. Und am meisten hast du es doch noch geliebt an deinen geliebten Bach zu flanieren – auch wenn es eine halbe Stunde dauerte, wo du früher 5 Minuten brauchtest.
Auch hast du immer mal wieder in die Wohnung gekackt – aber darüber haben wir hinweggesehen….
Seit Silvester 2023/24 ist mir aufgefallen, dass du nur noch aus Zittern bestehst…. Nichts ging mehr….
Anfang März musstest du nochmals eine Grosse Zahn OP machen – du wolltest nicht mehr Essen – da deine Zähne so schlecht waren…. Aber auch die hast du gut überstanden… Blutbild war ok… wir dachten dir geht es gut und du bleist noch längere Zeit bei uns…. Leider war dem nicht so…
Nach ca. 10 Tagen kamst du in Dauerstress – wenn du wach warst – hast du im Sekundentakt deinen Kopf geschüttelt (dies hattest du schon nach deiner ersten Zahn OP – aber es wurde dann immer besser – ich glaube es hat dich einfach gestört, dass du einige deiner Zähne verloren hattest) – und seit der 2.ten OP wurde es schlimm. Und wie immer, wenn du im Stress warst – kam wieder dein Bauch… und die Medis habe ich kaum noch in dich reingebracht.
Etwa eine Woche bevor ich dich erlösen musste – hast du immer weniger gegessen…. Nur noch ein drittel von deiner Portion…. Und du warst ja immer schon sehr leicht…. Und wir haben gemerkt das du nun gar nichts mehr gesehen hast… total Blind warst…
All das weiss ich – und doch komme ich mir vor wie eine Mörderin.
Du hast beim Arzt die Muskelspritze bekommen – und gequitscht… danach durfte ich dich nochmals etwa 15 Minuten halten.
Dann haben sie dich auf ein Tuch gelegt – und du bekamst die Venenzufuhr…. Warum durfte ich dich da nicht mehr halten??? Ich konnte nur noch dich streicheln und mit dir sprechen… du hast mich angeschaut – und ich weiss nicht, was du mir sagen wolltest… du bekamst dann das Narkosemittel… und als zu geschlafen hast – bekamst du das endgültige Mittel…
15.10 Uhr hast du diese Welt verlassen… mit 14 Jahren 7 Monaten und knapp 3 Wochen
Und ich habe nur noch geweint und geweint…
Du warst meine grosse Liebe, mein Seelengefährte und ich werde dich nie Vergessen
In Liebe – deine Chefin