Hi Angela, Hi alle anderen!
entschuldige bitte wenn ich manchmal länger brauche für eine Antwort.
Ich bin zwar täglich hier online und schaue bzw lese neue Beiträge falls vorhanden, habe aber selbst nicht immer die Kraft etwas zu schreiben.
Meine Trauer in Worte zu fassen oder tröstende Worte für andere zu finden.
Es ist einfach so hart.
Meinen Alltag bewältige ich ganz gut würde ich behaupten.
Zumindest lasse ich mir kaum etwas anmerken.
Heute wurde ich allerdings von einer Kollegin aus einer anderen Abteilung angesprochen mit der ich eigentlich nicht viel zu tun habe und sehr selten rede.
Einfach nur weil man sieht eben so selten sieht und in anderen Bereichen arbeitet.
Dennoch ist sogar ihr aufgefallen dass etwas nicht mit mir stimmt.
Sie sagte ich sehe müde aus.
Daraufhin antwortete ich " ich bin müde.."
Dann meinte sie noch dass sie von allen auf der Arbeit von mir am wenigsten weiß was das Privatleben angeht und dass das auch okay ist und sie mich zu nichts drängen möchte, aber wenn ich was brauchen sollte, wäre sie da.
Fand ich mega süß. Fiel mir extrem schwer mir die Tränen zurückzuhalten.
Meinem Vater gehts auch nicht gut.
Er ist schon alt und (wie glaube ich schon erwähnt) durch einen Schlaganfall vor vielen Jahren sowohl geistig als auch körperlich behindert.
Aber so wie jetzt hab ich ihn noch nicht gesehen.
Er schläft. Viel mehr als sonst.
Wirkt depressiv irgendwie.
Dass er Zacky auch vermissen wird, war mir bewusst.
Aber dass es so etwas mit ihm macht hätte ich mir nicht vorstellen können.
Auch wenn ich mir nicht ganz sicher sein kann dass es daran liegt, bin ich mir doch schon sehr sicher dass es wegen Zacky ist.
Ach man..
Meine Mutter geht auf dem 1. Blick relativ gut damit um momentan.
Aber sie ist eine, die viel mit sich selbst ausmacht und nicht so sehr wie ich zB über Gefühle redet.
Wir alle leiden.
Jeder auf seine eigene Art und Weise.
Und zu deinem Satz:
"Wir schaffen das und irgendwann sehen wir nur noch die schönen Erinnerungen. "
Du hast wahrscheinlich recht, aber momentan sehe ich das noch nicht dass so mal so sein wird.
Vielleicht liegt es auch daran, dass die schlimmste Erinnerung eben die letzte ist und man ja irgendwie auch an die letzte Erinnerung festhalten möchte.
Schließlich war es das letzte Mal dass man sich (physisch) gesehen hat..gerochen hat.. gespürt hat.
An dem Tag davor war ja noch alles gut.
Das weiß ich. Das war ein guter Tag.
Und trotzdem hab ich den im Moment nicht so stark in Erinnerung wie Tag X. 🙁
Morgen habe ich zum ersten Mal seit sehr langer Zeit wieder Frühschicht.
Seit vielen vielen Monaten habe ich ständig (vor allem auch wegen Zacky) die Spätschicht freiwillig übernommen.
Hat halt auch besser gepasst, so dass einer von uns (meine Mutter oder ich) eben immer für meinen Vater und eben auch Zacky Zuhause ist.
Ich bin ein Morgenmuffel und nach der Frühschicht habe ich oft mit Zacky ein Mittagsschlaf gemacht.
Manchmal habe ich andere Leute bewundert wie die nach der Arbeit noch Energie haben Dinge zu unternehmen, Hobbies nachgehen usw.
Manchmal hätte ich das auch gerne gemacht.
Aber andererseits war es einfach zu schön mit Zacky einfach gemütlich im Bett zu liegen, zu entspannen, kuscheln und schlafen.
Was werd ich morgen machen?
Dieses Gefühl.. mit ihm im Bett zu liegen.
Wenn er sich auf die Seite gelegt hat und seine dicke Futt (schreibt man das so? Ist glaub ich so ein Ruhrpottwort für Popo) an einen gedrückt hat.
Löffelchen liegen. Seinen warmen kuscheligen Körper zu spüren.
Wenn er sich gestreckt hat, hab ich mich aus Loyalität automatisch mit gestreckt.
Wenn ich irgendwo Urlaub gemacht hab, hab ich stets versucht ihm ein Kuscheltier passend zum Urlaubsland mitzubringen.
Ein Kamel aus Dubai, eine Schildkröte aus Mexico, einen Hai von der Malediven usw.
Interesse war maximal 5 Min vorhanden. Dann lag das Kuscheltier in der Ecke.
Lieblingskuscheltier: eine inzwischen einäugige gammelige Eule von Ikea.
Generell war kein großartiges Interesse an Spielen vorhanden.
Es sei denn Leckerlis waren im Spiel.
Früher hab ich oft Leckerlis im Wohnzimmer versteckt.
Er hat, während ich versteckt habe, vor der Tür gewartet.
So süß wie man seine Silhouette vor der milchigen Glastür gesehen hat.
Und wenn ich soweit war, hab ich die Tür aufgemacht und gerufen SUCH SUCH SUCH und er ist losgesprintet.
Auf die Couch, über die Couch, unter dem Tisch..
wenn ein Leckerli mal schwieriger zu finden war, habe ich etwas ausgeholfen mit "kaaalt...kalt.." oder eben "warm waaarm". Hat er verstanden und alle Leckerlis gefunden.
Später, als das mit dem Laufen oder Springen nicht mehr so gut ging, haben wir das Verstecken im Wohnzimmer dann lieber sein gelassen aus Sicherheitsgründen. Wollte ja schließlich nicht dass er sich dabei verletzt.
Habe dann aber eine Schnüffeldecke besorgt.
War eine seniorengerechte Alternative.
Jetzt mach ich wieder Pause mit dem Schreiben.
Hat sehr viel Energie und Tränen gekostet.
Ein Bild werde ich aber noch hochladen.
Wie geht es dir denn Angela?
Wie bekommst du deine Tage rum?
Und macht es bei dir einen Unterschied dass wir nun mitten in der dunklen Jahreszeit sind?
Im Moment macht die Jahreszeit für mich glaube ich keinen großen Unterschied.
Letztes Jahr hab ich schlechter in Erinnerung.
Weil da auch einiges so ungewiss war und ich mich da schon gefragt habe: Wird es vllt. das letzte gemeinsame Weihnachten und und und.
Deswegen habe ich versucht die Zeit besonders gut zu genießen, dennoch hat mich die kalte und dunkle Saison ziemlich runtergezogen.
Dennoch steht für mich fest: es wird keinen anderen Hund geben.
Zum einen habe ich es Zacky versprochen, dass er der einzige ist und bleiben wird!
Aber auch weiß ich nicht ob ich mich emotional nochmal so binden KÖNNTE, aber das ist auch egal, weil ich mich gar nicht noch einmal so emotional binden möchte.
Ich helfe gerne Tieren und das werde ich auch weiterhin- Sei es durch meine Ernährung und meine Lebenseinstellung, oder hin und wieder durch Spenden und ehrenamtliche Tätigkeiten im Tierschutz.
Aber die heimatlosen Fellnasen aus den Tierheimen ein Zuhause zu schenken, wird jemand anders übernehmen müssen.
Ich bewundere die Leute die das machen und es können, wahre Helden, aber:
Ich kann und möchte es nicht.
So und nun folgt ein Bild von Zacky. 🙂
Ist von einem Fotoshooting von vor ein paar Jahren, passt aber irgendwie ganz gut.