An diesem Tag bei der Gassi Runde plötzlich niest Zacky.
Ich automatisch zu ihm geschaut.
Und sehe so ein Ding aus seiner Nase hängen!
Horror!!!
Scheiße, was mache ich.
Ich bücke mich, will ihm helfen, das Ding schnell aus seiner Nase zu holen.
Aber es ging nicht.
Er niest. So schnell und oft und wild, hätte sich fast den Kopf auf dem Boden dabei geschlagen so extrem.
Ich konnte ihn gar nicht packen, geschweige denn das Ding.
Und mit jedem Niesser rutschte die Granne Stück für Stück immer weiter rein in die Nase.
Bis sie dann plötzlich gar nicht mehr zu sehen war.
Horror, Panik. Scheiße.
Was mache ich??
Er hat noch ein paar Mal weiter niessen müssen.
Ist sie dabei herausgeflogen?
Möglich. Aber wohl kaum so wie sie sich bei jedem Niesser mehr reinbohrte.
Er hörte auf zu niessen, dennoch war ich der Überzeugund dass das Ding noch drin ist!
Ich direkt meine Mutter angerufen und ihr die Situation geschildert.
Sie hatte grad Feierabend, meinte sie holt uns ab, wir sollen bleiben wo wir sind, ich solle schon mal den TA anrufen und uns anmelden telefonisch.
Gesagt, getan.
TA Helferin am Telefon meinte dann "ja einen moment, ich frage kurz nach".
Ich dachte mir nur, was gibt es da zu fragen? Es ist ein Notfall!
Sie kam wieder an den Hörer und meinte das können wir hier nicht machen.
Die hätten wohl nicht die Mittel oder Ausrüstung, was auch immer dazu.
Wir müssten in die Tierklinik.
In Essen gibt es eine und sonst die nächste in Duisburg.
Wir sind in Essen, also für die in Essen entschieden weil näher!
Übrigens die, die ich vorher kurz erwähnte wovon wir nicht unbedingt gutes gehört haben.
Von der in Duisburg hingegen haben wir nichts gehört.
Weder gutes, noch schlechtes, deswegen hatten wir da keinerlei Erfahrungswerte.
Wir wollten halt einfach schnell die Situation lösen und in den Griff bekommen.
Meine Mutter hat uns dann abgeholt, ganz kurz sind wir nach Hause und haben da die Klinik angerufen, uns angemeldet.
Wir sollten Zacky da nichts mehr zu essen oder trinken geben. Okay.
Dachte erst weil sie die Granne ggf. durch Essen/Trinken bzw dem Schlucken vllt. noch weiterreinbohren könnte.
Es sollte aber nichts essen weil er nüchtern sein sollte wegen der Narkose.
Es war ein warmer Tag und sollte im Laufe des Tages heiß werden.
Um die 30 Grad.
Zacky ist kein Fan von so einer Wärme gewesen und durch dass er eh viel getrunken hat (GLMP?) war es meiner Meinung nach kritisch.
In der Klinik angekommen, angemeldet, Bogen ausgefüllt.
Trotzdem gute 3 Std gewartet.
Draussen in der Wärme. Zwar im Schatten aber trotzdem.
Ich mehrmals gefragt ob er wegen der Wärme nicht doch etwas trinken dürfte.
Ja, er kann ein bisschen Wasser schlabbern wenn er möchte.
Okay.
Nach ca 3 Std durften wir dann ins Behandlungszimmer.
Der Arzt sofort gesagt "aber der ist doch keine 5?"
Ich direkt "nein, 15!"
Er" ja das macht die Situation völlig anders, müssen wir die Narkose anpassen, da er Risikopatient ist"
Scheinbar haben die sich beim Geb. Datum verlesen (unwahrscheinlich dass wir uns beim Ausfüllen verschrieben haben, jedoch nicht unmöglich vor lauter Aufregung und Co.)
Wir haben es auch nicht nach überprüft bei wem der Fehler nun lag, liess sich sowieso nicht mehr ändern.
Aber im Nachhinein habe ich mich gefragt ob wir vllt. nicht so lange hätten warten müssen und schneller drangekommen wären?
Arzt fragte ob er Herzgeräusche hat?
Ich sagte "Nicht dass ich wüsste"
Er hörte ihn ab und meinte "doch, hat er. hätte mich auch gewundert wenn nicht, bei der Rasse".
Für mich in diesem Moment sowieso schon Ultra-Wrack noch heftiger.
Einfach so haut er raus Zacky hätte Herzgeräusche.
Was auch immer das bedeutet. Aber wohl erstmal nicht gute Neuigkeiten.
"Da können wir uns später in nächster Zeit mal genauer angucken" meinte der Arzt in etwa.
Erstmal ging es darum die Granne rauszubekommen.
Spoiler: die Herzgeräusche haben wir nicht weiter überprüfen oder behandeln lassen.
Irgendwie haben wir es. Vergessen? Verdrängt?
Ich weiß nicht. Schuldgefühle! Vorwürfe!
Jedenfalls ich am weinen, meine Mutter in der Ecke des Zimmers.
Ich wusste dass ich wohl keine Große Hilfe in meinem Zustand für niemandem war.
Weder für Zacky, noch für den Arzt oder den Helfern und auch nicht für mich selbst.
Da wurde ich mit den Worten "ab hier können wir übernehmen, sie können gerne im Wartezimmer platz nehmen" quasi "rausgeworfen".
Meine Mutter und ich sind dann raus.
Ich habe Zacky noch gewunken und sowas gesagt wie "Bis gleich Zacky, bis gleich mein Schatz!"
Im Wartezimmer war ich immernoch völlig fertig. Kurz nachdem wir aus dem Behandlungsraum raus sind, hörte ich Schreien. Hundeschreie.
War es Zacky??
Ich weiß es nicht, aber ich ging erstmal davon aus.
Er hat mich sooo fertig gemacht.
Ich habe ihn allein gelassen in dem Raum mit diesen fremden Menschen.
Er hat vllt jetzt große Angst dachte ich mir da.
Was machen die mit ihm? Usw usw.
Vllt war es auch ein anderer Hund.
Es gab ja mehrere Räume, mehrere Ärzte. die Praxis war voll.
Ich konnte es nicht ertragen und bin raus.
Habe mir eine Zigarette nach der anderen geraucht.
Meine Mutter blieb im Wartezimmer. Ich sagte ihr noch sie soll mir schreiben sobald es was neues gibt.
Draussen plagten mich schlimme Gedanken.
Große Angst.
Was ist wenn er die Narkose nicht überlebt?
Wenn er nicht wieder aufwacht?
Soll es das gewesen sein?
Was für ein unschöner und stressiger Abgang.
Ich konnte mich ja noch nichtmal mehr richtig verabschieden, ich wurde ja quasi rausgeworfen.
Ich weiß nicht mehr wie lange es dauerte bis meine Mutter mir schrieb.
Insgesamt waren wir wohl gute 6 Std da. 3 Std wartezeit am Anfang plus halt die Behandlung und Aufwachzeit.
Sie schrieb mir dann irgendwann "er schläft jetzt".
Ich bin sofort rein. Gar nicht wissen was mit schlafen überhaupt gemeint ist.
Schlafen schlafen oder das andere "schlafen"????
Wusste nicht in welchem Zimmer sie sind, deshalb hab ich ersmtla im Wartezimmer geschaut.
Meine Mutter saß am Rand, am Fenster.
Vor ihr, mitten auf dem Boden, einfach im vollem Wartetimmer lag Zacky.
Auf einer Matte, mit einer Decke zugedeckt, an einem Infusionsgerät / Tropf.
Dieser Anblick. Heftig!
Nicht nur dieser Anblick selbst, sondern zusätzlich zu der Tatsache wie geschmacklos ich das in dem Moment fand.
Dass die den einfach mitten ins volle Wartezimmer gelegt haben.
Das macht man mit Menschen doch auch nicht..
Ich mich dazu gesetzt.
Der Moment wo er reingebracht wurde, fand meine Mutter wohl verständlicherweise auch extrem unschön.
Wir sollten warten bis er aufwacht.
Es hat lange gedauert.
Irgendwann wurde er gaaanz langsam wach, versuchte den Kopf zu heben.
Ich sofort raus zum Empfang, gesagt dass Zacky jetzt wach wird.
Man sagte mir ich solle wiederkommen sobald er aufsteht.
Okay, wieder rein und weiter warten.
Es dauerte.
Irgendwann versuchte er dann aufzustehen.
Noch extrem wackelig und alles.
Ich wieder raus, sag Zacky steht jetzt auf.
Man sagte mir wieder ich soll wiederkommen wenn Zacky einen festen Stand hat und selbstständig laufen kann.
Okay, wieder rein.
Er versuchte zu laufen, es hat gedauert.
Er war so wackelig.
Damit er nicht fällt habe ich ihn gestützt und unterstützt.
Ihn gehalten.
Bin mit ihm auf all meinen Vieren durch das Wartezimmer gekrabbelt.
Ihn gehalten und gleichzeitig diesen Tropf samt Ständer hinter uns hergezogen.
Mir war es egal was andere Leute vllt. dachten.
Hauptsache Zacky fällt nicht und würde sich ggf. verletzen.
Zwischenzeitlich kam auch ein neuer Patient ins Wartezimmer.
Vorher schon.
Ein großer weißer Boxer.
Ebenfalls Granne in der Nase gehabt!
Ebenfalls auf dem Boden gelegt im Wartezimmer mit Matte, Decke und am Tropf.
Kurz nachdem der Boxer da lag, paar Minuten später kam eine Arzthelferin.
Hat bei dem Boxer nach dem Rechten gesehen und gab dem Besitzer Tabletten und erklärte ein wenig.
Zu uns kam niemand!
Wieder etwas später kam der von dem Boxer behandelnde Arzt selbst (jedoch ein anderer Arzt als unser) und schaute nachm dem Boxer, ob alles ok sei.
Der Boxer war auch noch nicht so alt. 5 oder 6 glaub ich.
Niemand schaute nach uns!
Nicht einmal.
Auch nachdem ich mehrmals am Empfang war.
Insgesamt und eben auch aufgrund dessen empfand ich die Klinik als sehr unempathisch usw.
Aber egal dachte ich mir. Die brauchen nicht freundlich oder sowas zu mir sein, hauptsache sie machen ihre Arbeit richtig!
Irgendwan lief Zacky dann wieder selbstständig und wir durften nach Hause.
Zuhause war er immernoch recht mitgenommen von der Narkose. Ist ja auch normal.
War shr unruhig, ist viel hin und her gelaufen.
Ich stets hinterher, damit er nicht irgendwo leichtsinnig aufs Bett o.ä. hoch/runter springt.
Hat dann später auch nohcmal seinen "Rausch" richtig ausgeschlafen.
Dann ging es wieder. War wieder normal. Wieder gut.
Für Zacky.