Seit 30.01.24 ist nichts mehr, wie es war, wird es auch nie wieder sein!
An diesem Tag, mussten wir unsere über alles geliebte Maus Trixie über die Regenbogenbrücke gehen lassen, mit gerade einmal knapp 5 1/2 Jahren.
Es fällt mir so unglaublich schwer, zu verstehen, zu akzeptieren, zu realisieren, daß mein Mädchen nicht mehr da ist.
Nie mehr mit ihr schmusen, kuscheln, Gassi gehen, sie füttern, mit Leckerlis verwöhnen, sie zu sehen, zu hören ist unerträglich.
Tränen, Trauer, Verzweiflung, Sehnsucht, Hoffnungslosigkeit, keinen Lebenswillen mehr, die Frage nach dem Warum bestimmen meinen Alltag.
Trixie war mein Seelenhund, mein Sonnenschein, mein Kind, meine kleine italienische Diva. Wir haben sie am 15.12.18 im Alter von 4 Monaten, von einem Tierschutz aus Italien erhalten. Zwischen ihr und mir entstand sofort eine besondere innige Beziehung. Mit ihrer Art und ihrem Wesen hat sie sich sofort in sehr viele Menschen -und Hundeherzen geschlichen. Als meine Eltern (Mama Sept. 2020, Papa Nov. 2021) verstarben, hat sie mir viel Kraft und Trost gegeben, um das zu überstehen, obwohl sie die beiden Anfangs auch sehr vermisst hat.
Das Schicksal nahm ab Aug. 23 seinen Lauf. Wir waren mit Trixie beim Tierarzt, da sie Probleme mit den Hinterläufen (stacksiger Gang, ein Beinchen hinterher ziehen) und zuckte, sobald man sie am hinteren Rückenbereich (LWS) kraulte.
Bei der Untersuchung und beim Röntgen stellte sich heraus, daß sie eine Blockierung im Lendenwirbelbereich hat. Spritze, Tabletten und die Anordnung Gewichtsreduzierung. Trixie hatte seit der Kastration Übergewicht. Soweit alles gut!! Ein paar Tage später fiel uns beim Gassi gehen auf, daß sie anfing zu wanken, zu taumelt, sich hinzulegen und nicht mehr weitergehen wollte. Erst dachten wir es würde am Wetter liegen, da es an diesen Tagen sehr heiß war. Aber als sie anfing zusätzlich mit den Augen und dem Köpfchen zu zucken, den Blick starr gerade aus hielt und wir sie nach Hause tragen mussten, war sofortiges Handeln angesagt. Diese Symptome hielten zwar nur kurze Zeit an, danach war sie wieder die alte!
Anfang Sept. 23 zum Tierarzt. Verdacht auf Vestibular-Syndrom (Gleichgewichtsstörung). Zur Sicherheit haben wir noch eine große Blutuntersuchung zusätzlich auf Mittelmeerkrankheiten machen lassen. Wir sollten erst das Ergebnis abwarten. 3 Tage später Anruf der Tierarztpraxis. Trixie hatte einen Blutzuckerwert von 18 mg/dl. Normal ist ein Wert ab 75mg/dl. Ich sollte mir in der Apotheke ein Blutzuckermessgerät, Teststreifen, Stechhilfen besorgen und am Wochenende ein Blutzuckertagesprofil erstellen. Auch wenn ich selbst gelernte Arzthelferin bin, ist mir das stechen am Ohr bei meiner Maus schwer gefallen. Nachdem ich ca. 30x gestochen hatte und nur 2x Blut bekam, war für mich Schluß. Ich kam mir vor, wie der größte Tierquäler. Die beiden Werte betrugen auch nur 36mg/dl und 45mg/dl. Also Unterzuckerung!!! Warum? Dienstags wieder beim Tierarzt. Unsere arme Maus hatte alle Symptome (die ich bereits erwähnt habe) auf einmal. Wieder wurde Blut abgenommen. Der Blutzuckerwert lag nur noch bei 14mg/dl. Das Blut wurde zur Insulinbestimmung eingeschickt. Trixie bekam eine Cortisonspritze, gleich danach ein Paar Leckerlis. Zuhause ab nächsten Tag 2x 1/2 Tabl. Predni 5mg., gleich danach füttern. Die Tabl. hat sie nur in Kalbsleberwurst eingewickelt genommen. Unsere verwöhnte! Am nächsten Tag hat sie vormittags die Tabl. erbrochen. Dementsprechend wieder Unterzuckerung. Habe ihr dann als erste Maßnahme, Jubin Zuckerlösung ins Mäulchen gegeben. Kam postwendend wieder raus. Nächster Versuch ein Stck. Traubenzucker in Schinken eingewickelt gegeben. Hat geklappt!
Ab dem nächsten Tag hat sie die Cortison tabletten vertragen. Freitags Anruf der Tierarztpraxis. Trixie hat ein INSiLUNOM !!! Schock! Wie geht es weiter? Dienstags wieder beim Tierarzt, über Therapie OP oder nur medikamentös gesprochen. Vorerst weiterhin die Predni Tabletten.
Ein insulinom ist ein Tumor oder auch mehrere in der Bauchspeicheldrüse. Die Betazellen sind für die Insulinproduktion in der Bauchspeicheldrüse zuständig. Bei einem Insulinom entarten diese Zellen. Es wird fortlaufend Insulin produziert, was wiederum zu einer Unterzuckerung führt. Bei einem Hund ist das eine sehr seltene Krebserkrankung, die Metastasen bildet. Die Prognose ist mäßig bis schlecht!! Warum unsere Trixie? Was machen wir? Fragen über Fragen!
Nachdem wir uns ausführlich informiert hatten, haben wir uns gegen eine OP entschieden. Da der oder die Tumore nur stecknadelkopf groß sind, sind sie beim Ultraschall oder beim CT nur sehr schlecht zu sehen. Zudem haben sie meistens schon metastasiert. Nach einer OP kann es zu Entzündungen in der Bauchspeicheldrüse kommen und nach einer ungewissen Zeit (÷ - 1 1/2 Jahre) kommt es zur Neubildung der oder den Tumoren. Nachdem die Prognose so oder so schlecht ist, wollten wir unserem Fellkind solche Qualen ersparen. Da wir uns für die medikamentöse Therapie entschieden haben, wussten wir auch das die durchschnittliche Überlebenszeit unter 1 Jahr liegt. Zu verkraften, daß die gemeinsame Zeit mit unserem Sonnenschein nur noch begrenzt ist, ist wahnsinnig schwer. Tränen, Verzweiflung, Hoffnungslosigkeit!! Ich habe mir im im Internet Freestyle libre 3 und ein Lesegerät bestellt. Die Tierärztin hat den Sensor (misst für 14 Tage durchgehend den Blutzuckerwert) an Trixies Hals befestigt und mit Fixomull abgeklebt Zusätzlich haben wir ihr ein Halstuch angezogen, daß sie bis zum Ende bei jedem Gassi gehen tragen wollte. Nach 1 Std. zuhause und einen kurzen Moment, wo ich Trixie nicht im Auge hatte, hat sie sich den Sensor mit der Pfote wieder entfernt. Also nichts mit 14 tägiger Messung!! Wir kamen bis Anfang Nov. 23 mit Predni aus. Sobald Trixie irgendein Symptom der Unterzuckerung zeigte, haben wir sofort mit Futter und Leckerlis reagiert. Beim Gassi gehen hatten wir auch immer ihre Leckerlis dabei. Teilweise hat unsere kleine das ausgenutzt und uns veräppelt (wollte nicht mehr weiterlaufen, aber sobald sie ihr Leckerli hatte, ging sie ganz normal weiter). Wir haben oft darüber geschmunzelt, mit welchen weiteren Tricks, sie ihre Leckerlis einforderte. Ab Nov. 23 sollten wir die Predni Tabl. langsam ausschließen, dafür 2x 1 Kaps. Proglicem 100mg (hemmt die Insulin-Überproduktion) geben. Leider ging es ohne das Predni nicht, da die Symptome wieder zunahmen. Also wieder 2x 1/2 Tabl. tgl. und zusätzlich 1 Tabl. Gastrosel (für Magen). Mittlerweile hat sie ihre Medikamente nur noch genommen, wenn sie in Scheibletten-Käse eingewickelt waren.Ende Nov. Wieder beim Tierarzt. Diesmal war der Blutzuckerwert 36 mg/dl. Super. Neue Hoffnung, daß die Therapie anschlägt und unsere gemeinsame Zeit noch nicht zu Ende geht. Erhöhung der Magentabletten auf 3x 1 tgl. und Proglicem 100mg 3x tgl. 1 Kps. Außerdem war ihr Übergewicht jetzt unwichtig. Wenn sie ihre Leckerlis möchte, dann geben. Wir haben trotzdem versucht, daß in Maßen zu halten, obwohl das unserem Fellkind garnicht gefallen hat. Der Dez. 23 verlief im grünen Bereich. Noch ein letztes Mal gemeinsam Weihnachten und Silvester verbracht. An diesen beiden Tagen, habe ich sehr viel geweint. Mitte Jan. 24 wieder beim Tierarzt. Blutzuckerwert lag nur bei 16 mg/dl. Wir erfuhren, daß die Therapie bei Trixie nicht anschlägt. Sie wird nicht mehr lange bei uns sein! Die Tierärztin war selbst ratlos! Alle Hoffnungen wurden mit einem Mal zunichte gemacht. Man fällt in ein Loch, kann es nicht fassen, will es nicht hinnehmen, hadert mit dem Schicksal! Ab 22.01. wurde Trixie nach und nach schwächer, die Spaziergänge wurden kürzer, hat mehr geschlafen, weniger gefressen.
Meine Angst nahm zu, sie bald zu verlieren! Am Sonntag den 28.01. war mein Bruder, ihr Hunde-Patenonkel zu Besuch. Trixie hat sich wie immer sehr gefreut und ihn immer wieder Küsschen gegeben. Hat sie sich da schon von ihm verabschiedet? Im Nachhinein denke ich ja. Ab abends hat sie weiter abgebaut. Hat auch nicht viel gefressen. Am Montag, den 29.01. sollte der Alptraum beginnen! Morgens waren wir noch mit ihr Gassi gewesen. Sie wollte laufen, hat auch ihre Leckerlis eingefordert, ihr großes und kleines Geschäft gemacht. Zuhause hat sie noch mit ihrem Papa gefrühstückt. Danach ihr Futter und auch die Medikamente verweigert. Alle Alarmglocken schrillen! Am spätnachmittag hatte ich es endlich geschafft, ihr die Tabl. zu geben. Keine 2 Std. später hat sie in ihr Hundebett gebrochen und gepinkelt. Ich habe laut mit ihr geschimpft. Sie hat mich nur mit ihren großen Augen angesehen. Auch wenn ich mich gleich darauf unter Tränen bei ihr entschuldigt und mit ihr geschmust habe, mache ich mir bis heute Vorwürfe. Ich wusste das mein Sonnenschein todkrank ist und schimpfe dann noch mit ihr! Später hat sie noch in ihr anderes Hundebett gemacht, da sie ihr Pipi nicht mehr halten konnte. Diesmal habe ich sie in den Arm genommen und gesagt das es nicht schlimm ist. Habe ihr dann eine Hundewindel angezogen, die ich auch mehrmals gewechselt habe. Gassi gehen war nicht mehr möglich! Bin in der Nacht erst um 3.30 Uhr ins Bett gegangen. Trixie hatte die ganze Zeit im Flur gelegen. Habe sie in ihr Hundebett getragen. Am Dienstag, den 30.01. hat mich ihr Papa um 7.30 Uhr geweckt. Trixie hatte wieder erbrochen. Haben ihr Bettchen saubergemacht. Ich bin dann wach geblieben, habe mich in die Küche gesetzt und gewartet, bis ich beim Tierarzt anrufen kann. Meine geliebte Maus lag die ganze Zeit bei mir. Sie hat mir sehr oft in die Augen gesehen. Wollte sie mir sagen, Mama verzeih mir, ich kann nicht mehr! Hat zwischendurch etwas Wasser getrunken. Als es Zeit war zum Tierarzt zu fahren, musste ihr Papa sie zum Auto tragen. Laufen ging nicht mehr. Während der Fahrt habe ich sie auf dem Schoß gehalten, ihr Köpfchen gestützt, meinen Kopf in ihr Fell gedrückt, sie liebkost, nur geweint!. Die Tierärztin hat sie untersucht und abgehört. Die Herztöne waren nur noch sehr schwach und sie war in einer Art Koma. Ich habe gefragt, ob man nicht noch etwas machen kann. Dies wurde verneint. Aber selbst die Ärztin war erstaunt, daß sich Trixies Zustand so schnell verschlechtert hat.Wir haben uns schweren Herzens dazu entschlossen, unsere geliebte Maus zu erlösen. Bin dann nochmal kurz raus, um mich etwas zu fassen, was zwecklos war. In der Zwischenzeit haben sie Trixie einen Venenzugang gelegt. Die Ärztin war sehr lieb und rücksichtsvoll. Sie hat mich gefragt, ob ich noch warten möchte. Ich habe nur den Kopf geschüttelt. Habe mich vor Trixie gesetzt, ihr Köpfchen in beide Hände genommen, mit ihr geredet, sie geküsst, alles unter Tränen. Die Ärztin musste nachspritzen, da meine Maus spürte, daß ich sie nicht loslassen will. Sie wollte bei mir, ihrer Mama bleiben.Als sie erlöst war, kam alles bei mir zusammen. Schock, Fassungslosigkeit, Unverständnis, Trauer. Ihr Papa und ich haben dann noch eine Zeit lang, Abschied von ihr genommen. Zuhause war ich nah an einem Nervenzusammenbruch. Ich habe geschrien, geweint, wollte es nicht wahrhaben, daß Trixie nicht mehr da ist.
Am Nachmittag hat der Tierbestatter angerufen, wegen Einzeleinäscherung (haben wir bei den 2 Vorgängern von Trixie auch gemacht), Auswahl der Urne, Beschriftung. War ein sehr einfühlsames Gespräch.
Am 08.02. haben wir unser geliebtes Mädchen nach Hause geholt. Ich rede jeden Tag mit ihr. Ihre Hundebettchen, ihr Spielzeug, ihre Leine mit Brustgeschirr, befinden sich noch auf ihrem gewohnten Platz. Ich kann und werde die Sachen von meinem geliebtem Seelenhund nicht wegräumen!
Seit Trixie nicht mehr da ist, habe ich das Gefühl, man hätte mir ein Stück meines Herzens rausgerissen.
Bin in einem tiefen Loch, durchlebe immer wieder die letzten Monate und Momente vor meinem inneren Auge. Lebe in meiner eigenen Welt, in die ich keinen herein lasse. Verschanze mich zu Hause.
Mein Mann trauert auf eine andere Weise um unser geliebtes Fellkind. Er kommt langsam an seine Grenzen. Möchte mir helfen, aber ich nehme nichts an.
Sogenannte gute Freunde äußern sich mit lass Dich nicht so hängen, Du musst loslassen, das Leben geht weiter, Du trauerst mehr um Trixie als um Deine Eltern, hol Dir einen neuen Hund. Solche Sätze kann ich überhaupt nicht hören, auch wenn sie vielleicht nicht böse gemeint sind.
Während ich hier alles viel zu ausführlich geschrieben habe, laufen die Tränen. Ob dies jemals aufhört?
Eines weiß ich genau. Am Ende des Regenbogens sehe ich meine über alles geliebte Maus Trixie wieder.