Liebste Luna,
eine Woche ist es jetzt her, wo Du gegangen bist. Eine Woche voller Schmerz und Trauer, aber auch Liebe, Erinnerung und Dankbarkeit.
Seit Deinem 12. Geburtstag kam in mir immer wieder eine erste Ahnung hoch, erste Gedanken ... wie wird es sein, wenn ...
Ich habe das nie wirklich zu Ende gedacht, weil ich mir das gar nicht vorstellen konnte und wollte ... und weil ich die Vorstellung nicht ertragen konnte.
Im näheren Umfeld habe ich manchmal gesagt: "Ich darf gar nicht dran denken" oder "Wenn es irgendwann soweit ist, bin ich erstmal weg, lasst mich dann alle in Ruhe".
Als das für mich unvorstellbare eintrat, kam es tatsächlich genau so. Ich habe mich komplett zurückgezogen und tatsächlich lässt man mich auch in Ruhe. Dafür bin ich sehr dankbar.
In der Woche habe ich nur 2x die Wohnung verlassen. In der Wohnung ist Luna sehr präsent, kann ich nicht beschreiben. Es ist sehr still geworden, trotzdem ist es unser Zuhause geblieben und ich spüre sie ganz oft hier.
Ich trauere und weine viel ... nehme mir aber auch bewusste "Auszeiten" und tägliche Aufgaben vor.
Heute z.B. möchte ich mich endlich zur Tierärztin trauen, die Rechnung bezahlen, das konnte ich bisher nicht.
Heute Nachmittag bringe ich einen großen Teil von Luna's Sachen zur Tiertafel. Es sind erstmal nur die Sachen, zu denen ich "keinen" so starken emotionalen Bezug habe und die nicht nach Luna riechen. Schlafplatz, Kuscheldecke, Kuscheltier, Leine bleiben hier. Ihre Näpfe stehen auch noch so am Platz, wie sie sie am Freitag verlassen hat. Habe schon überlegt, sie zu behalten und irgendwann ungewaschen zu bepflanzen und auf den Balkon zu stellen.
Ich habe noch keinen Brief oder Tagebuch geschrieben, auch hier fällt es mir noch sehr schwer, sie direkt anzusprechen, keine Ahnung warum. Ihr Fotobuch steht auch noch an. Ebenso ein Tättoo.
Ein Freitag wird nie mehr einfach ein Freitag sein ... sondern immer der Tag, wo Du gegangen bist.
In Liebe und Dankbarkeit ❤️