Vor nicht einer Woche haben wir unser Mädchen erlösen müssen. Es ist so unendlich traurig. Ich habe drei Kinder. Eines noch zu klein um alles richtig zu verstehen. Die anderen im Grundschulalter.
Wir mussten unser Mädchen erlösen. Unser Glück ist ein großer Garten. Da wollten wir sie begraben. Ganz nah bei uns.
Aber was machen wir mit den Kindern? Zeigen wir Ihnen unsere Luna nochmal? Sie war unsere Konstante. Sie war für die Kinder schon immer da. Und sie war die erste die am Morgen begrüßt wurde und die letzte die am Abend gekuschelt wurde... Ich hatte Angst. Vielleicht sollen wir ihnen doch nur das Grab zeigen. Der Schmerz ist sowieso schon so groß.
Aber meine Angst war unbegründet. Die Kinder hätten nichts anderes akzeptiert, als sie zu sehen. Wir haben sie im Wohnzimmer auf eine Decke gelegt. Lange haben die Kinder sich dazu gelegt. Mit ihr gekuschelt und ihr erzählt. Jeder konnte auf seine eigene Art Abschied nehmen. Der eine still, der andere mit vielen Tränen. Es war ein Geschenk gemeinsam so Abschied nehmen zu können.
Seit diesem Tag bemalen wir Steine. Wir vermissen unsere gemeinsamen Gassirunden so sehr. Es war ein Ritual, das so wichtig für uns als Familie war. Nun gehen wir ohne sie spazieren. Mit einem bemalten Stein fest in der Hand. An jedem Ort an dem unser Mädchen gerne war, legen wir einen Stein aus. Es ist so traurig. Aber es tut auch gut. Sie ist nie vergessen. Und vielleicht laufen wir in ein paar Jahren mit einem neuen treuen Freund unsere Wege. Und finden einen Stein von ihr. Und dann denken wir dankbar, glücklich und voller Liebe und schöner Erinnerungen an sie zurück.