Sunny und die Demenz.🥹😭

Elli

Hallo ihr Lieben,
ich muß es mir einmal von der Seele schreiben,weil ich so traurig bin.
Wir haben zwei 14 jährige Hundemädchen,die von klein auf bei uns sind.Die beiden sind von Anfang an zusammen…es gibt sie nur im Doppelpack.Vor ca.einem 3/4 Jahr begann
Sunny etwas wunderlich zu werden.Ich dachte,na wir kommen eben in die Jahre.Auf unseren täglichen Spaziergängen wurde Sie immer langsamer (Arthrose)machte kaum noch ihr Geschäft außerhalb des Gartens,hörte schlechter,erkannte vertraute Wege nicht mehr…
Zu Hause hörte sie die Türklingel nicht mehr,auch wenn man ihren Namen rief,sah sie in alle Richtungen,nur nicht in die,wo ich stand.Sie hörte auch nicht mehr,wenn jemand nach Hause kam ect.
Irgendwann,begann sie,mich auf Schritt und Tritt zu verfolgen.Sie wurde immer unsicherer und auch die Sehkraft ließ merklich nach.Dann kam die Unruhe und das Drangwandern.Sie lief ziellos hin und her.Wir konnten sie nicht mehr allein in den Garten lassen,da sie anfing,alles was im Garten lag fressen zu wollen…(Moos,Blätter,Erde,Holz)seit dieser Zeit,fege ich fast täglich den Garten,damit bloß nichts herum liegt…aber,das ist ja so gut wie unmöglich.
Wir waren bzw.sind,ständig hinter ihr her,um sie vor Schaden zu bewahren.Es kamen immer mehr traurige Eigenheiten dazu.Sie sitzt in ihrem Körbchen und starrt die Wand an,oder steht vor dem Wassernapf und überlegt…“Was will ich hier eigentlich…“manchmal klappt das trinken allein noch recht gut,aber seit gestern helfe ich ihr dabei.Letzte Woche,hatte sie einen Magen-Darm Infekt mit Durchfall aber ohne Erbrechen.In den Nächten war ich bis zu 14x mit ihr draußen.Es zerreißt mir das Herz,wenn ich sie so sehe.Letzte Woche waren wir 3x beim Tierarzt …alles wurde untersucht bis hin zum Ultaschall.Alles ist zum Glück in Ordnung.Sie hat von klein auf einen sehr empfindlichen Magen und bekommt deshalb Spezialfutter.
Sie so zu sehen,wie sie immer mehr abbaut,macht mir so schwer zu schaffen.Ich bin nur für meine Hunde da,ich tue alles für sie bis zu ihrem letzten Atemzug.
Ich könnte hier noch so viel mehr schreiben,aber es fällt mir sehr schwer…ich bin so traurig und könnte vor Verzweifelung nur noch weinen.
Ist hier jemand,der auch eine demente Fellnase hat? Wie geht ihr damit um?
Ich habe niemanden,außer meinem Mann,mit dem ich mich austauschen kann.Ich bin so unendlich traurig und verzweifelt,finde keine Ruhe mehr,weil es für mich so schwer ist,sie so zu sehen.Immer wieder diese Fragen…hat sie noch Freude am Leben,oder ist es nur noch eine Last.An den Abschied,wenn es einmal soweit ist,darf ich nicht denken…ich habe so eine riesengroße Angst davor.

Ganz liebe Grüße an Euch alle.🥹🥺

Manu

Liebe Elli-Mama

Oh ja, ich kenne das Problem. Als bei meiner Kleinen die ersten Symptome mit etwa 10 begannen, hat sie vom TA ein Medi erhalten, dass die Durchblutung im Gehirn fördert. Es stellte sich schnell eine leichte Verbesserung ein, doch diese war dann nach etwa 4-5 Jahren vorbei.

Und oh ja, ich kenne die Symptome, die du schilderst, wenigstens die meisten davon. Türeingänge werden plötzlich zu einem grossen Problem, wo ist das Futter und das Wasser, verwickeln in der Leine, etc. Dazu kommt die Gehörlosigkeit und das abnehmende Sehvermögen. Ich habe umgestellt auf Gestik und Mimik. Das versteht Sarina. Manchmal muss ich in der Wohnung auch winken wie eine Verrückte, damit sie weiss, wo ich bin.

"DEMENZ IST DIE KRANKHEIT DER ANGEHÖRIGEN"...

Meine Kleine ist nach wie vor fröhlich, erinnert sich an Rituale von früher... Daran versuche ich anzuknüpfen. Demenz ist der Verlust des Kurzzeitgedächtnisses. Das Langzeitgedächtnis bleibt lange bestehen. So setze ich wirklich stark auf "Rituale": Wann ist spielen angesagt? Wann gibt es fressen? Wann ist es Zeit für die Spaziergänge? Das macht Sarina echt toll. Ich brauche oft gar keine Uhr mehr im Haus...

Magen-Darm-Problematik: Auch das kenne ich von klein auf. Sarina bekommt morgens einen Beutel FortiFlora. Und es hilft ungemein. Und wenn der Kot mal doch etwas zu weich ist, bekommt sie Bioflorin.

Versuche, dir klar zu machen, dass es mit der Demenz nicht Sunnys Krankheit ist, sondern "deine / eure". Solange sie fit ist, Freude am Leben zeigt, ist alles im grünen Bereich. Mit oder ohne Gedächtnislücken.

Das hört sich jetzt alles sehr "locker" und "gefühllos" an. Aber ich spreche aus Erfahrung. Mir ist dieser "Abbau" seit einigen Jahren bekannt. Meine Kleine hat keine Schmerzen, sie braucht einfach mehr Zeit, mehr Geduld. Ich habe anfangs auch gelitten wie verrückt. Dies und das geht nicht mehr. Mittlerweile sind wir ein eingespieltes Team.

Sei nicht traurig, wenn Dinge nicht mehr klappen wie früher. Die Hauptsache ist, dass sie frisst, trinkt und glücklich und ohne Schmerzen ist.

Herzliche Grüsse Manu

Elli

Hallo Manu,
vielen Dank für deine Antwort…Rituale,Gestik,Mimik,winken,all das machen wir schon lange…der ganze Tag richtet sich nach den beiden Mädels.Habe auch an Medikamenten schon so einiges ausprobiert.Leider nur mit kurzer Wirkung.Unser Tierarzt sagt,mehr geht nicht.Habe hier ein Arsenal an Pülverchen,Pasten,Tabletten,
Nahrungsergänzungsmitteln…bei uns sieht es aus,wie in einer kleinen Apotheke.
Gegen das Drangwandern hat mir der Tierarzt Valium verschrieben,aber das gebe ich ihr auf keinen Fall.Auch die Pflege der Fells wird immer mehr zum Problem…schneide und pflege sie schon immer selbst,das heißt,sie kennt es.Nie war es ein Problem,jetzt aber zappelt und schnappt sie teilweise.
Auch der Besuch beim Tierarzt,war nie ein Problem,gut…sie mochte es nie,hat es aber ganz ruhig über sich ergehen lassen.Wenn wir jetzt beim Tierarzt sind,dann wehrt sie sich so sehr,als würde es um Leben und Tod gehen.Ergebnis:…Stressdurchfall…
Sie kann auch nicht mehr allein bleiben,da sie fürchterliche Angst bekommt,sie folgt mir,egal wohin ich gehe.Wenn ich nur kurz ohne sie in den Garten gehe,kratzt sie wie verrückt an der Scheibe…komme ich wieder rein,folgt sie mir wieder bei jedem Schritt.
Es belastet mich wirklich sehr,da ich selbst keine Ruhe mehr finde.
Viele Grüße🐾

Manu

Wie sieht es denn mit der Lebensfreude aus?

Elli

Ja…das ist eben eine gute Frage,die ich mir eben auch immer wieder stelle und keine Antwort darauf finde.
Wenn sie im Garten auf und abläuft und nicht weiß,wohin mit sich,würde ich sagen…Nein.
Wenn ich das Essen für beide zurecht mache,freut sie sich so sehr und frißt mit Appetit.
Auch das kuscheln genießt sie im Alter jetzt sehr.
Bei unserer täglichen Runde im Wald jedoch,merke ich,das sie irgendwie mit den ganzen Eindrücken überfordert ist.